Jun 24

Datenschutz gegen Datenschmutz

Autor: PersonalRadar

Sie sehen eine interessante Stellenausschreibung, die ein Personaldienstleister abietet und bewerben sich. Sind Ihre Daten sicher? Natürlich nicht!

Die neuen Medien, insbesondere die Möglichkeit, Bewerbungen schnell per E-Mail oder via Webpage zu senden, bieten fantastische Möglichkeiten. Alles wird ‚supereasy‘. Das lange Anstehen für Briefmarken bei der Post, der lästige Gang zur Papeterie für passende Briefumschläge oder ansprechende Bewerbungsmappen hat endlich ein Ende gefunden. Die Aufbereitung der Bewerbungsunterlagen für den elektronischen Versand ist inzwischen so einfach, wie das Aufreissen eines Suppenbeutels. Reiss. Blubb. Rühr. Schluck.

Die neuen technischen Möglichkeiten sind jedoch voller Fallgruben. Vielleicht liegt Ihr Dossier, kurz nach Eintreffen schon beim Personaldienstleister, bei einem potenziellen Arbeitgeber. Sie wissen nichts davon. Vielleicht wird über Sie verhandelt. Sie wissen noch weniger davon. Vielleicht werden schon Vorstellungstermine vereinbart. Ihr Terminkalender weiss überhaupt nichts davon. Bewerbungen werden zum Deal ohne faire Verbindlichkeit gegenüber den Betroffenen.

Das ganze Bewerbungsprozedere entwickelt eine Eigendynamik, die Sie so gar nicht wollten. Das Gesetz ist eindeutig. Es heisst nämlich dort: ‚Daten von Stellensuchenden und offenen Stellen, die Rückschlüsse auf die Person bzw. den Arbeitgeber erlauben, dürfen nur mit Zustimmung der Betroffenen weitergegeben werden.‘

Machen Sie in Ihrer Bewerbung klar, dass Sie Diskretion wünschen, wenn Sie strikt darauf angewiesen sind. Beharren Sie darauf und machen Sie keine Kompromisse. Achten Sie darauf, dass Ihr Personaldienstleister wenigstens beim Verband der Personaldienstleister der Schweiz angeschlossen ist. Das ist noch kein Gütezeichen. Sie dürfen aber mindestens erwarten, dass die Grundprinzipien der ethischen Personalvermittlung, dazu gehört eben auch ein konsequent einzuhaltender Datenschutz, bekannt sind und Bewerbende als zu respektierende Partner/-innen auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden.