Sep 28

Jeder dritte Deutsche wird im Job drangsaliert.

Autor: PersonalRadar

36% der Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz drangsaliert. 52% Prozent der Angestellten geben sogar an, dass sie von ihrem eigenen Chef bereits schikaniert worden sind.

Ein respektvoller Umgangston senkt die Personalfluktuation und -kosten!

Diese Zahlen gehen hervor aus einer aktuellen Studie der Online-Jobbörse CareerBuilder zur derzeitigen Arbeitssituation und den bisherigen Erfahrungen von Angestellten.

Falsche Schuldzuweisungen

Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Aber auch Beschwerden über Mobbing oder Drangsalierung sind immer öfter zu hören. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die

  • mit 53 Prozent häufigste Form von Schikane die falsche Schuldzuweisung für Fehler ist,
  • gefolgt von übler Nachrede (45 Prozent) und
  • dem unfairen Einstreichen von Anerkennung für von anderen erbrachte Leistung (34 Prozent)
  • sowie ständiger Kritik (28 Prozent).
  • Potenzielle Täter sind jedoch nicht nur Vorgesetzte, sondern auch Kollegen. Elf Prozent der Betroffenen geben zudem an, schon einmal von Kunden drangsaliert worden zu sein.

Ein schlechtes Klima im Büro führt zwangsläufig zur Steigerung von Unzufriedenheit. «Wie Mitarbeiter Schikane definieren, kann stark variieren, aber sie ist häufig mit Mustern ungerechter Behandlung verknüpft. Sie kann bedeutende Auswirkungen sowohl auf die Leistung einzelner Mitarbeiter als auch auf die Gesamtleistung des Unternehmens haben», gibt Rosemary Haefner zu bedenken. Die Global Vice President der Personalverwaltung von CareerBuilder rät, beim Umgang mit einem Schikanierer oder einem Verantwortlichen des Unternehmens konkrete Vorfälle zu benennen und auf eine Lösung des Konflikts hinzuarbeiten.

Abhilfe schaffen mit Gegenmassnahmen

Doch das direkte Zur-Sprache-Bringen der Missstände ist nicht einfach.

  • 60 Prozent der Betroffenen sagen, den Aggressor selbst schon einmal damit konfrontiert zu haben.
  • Für 13 Prozent ist die Schikane danach noch schlimmer geworden, so die Studie.
  • Den Gang zur Personalabteilung haben bislang 37 Prozent der Opfer gewagt, allerdings mit mässigem Erfolg.
  • In 14 Prozent der Fälle wurde daraufhin etwas dagegen unternommen. 23 Prozent geben jedoch an, dass vonseiten des Unternehmens keine Massnahmen getroffen wurden.

Experten empfehlen, sämtliche Vorfälle schriftlich festzuhalten und Ort, Zeitpunkt sowie Anwesende zu protokollieren. Betroffene sollten nicht davor zurückschrecken, die Drangsalierer zur Rede zur Stellen. Dabei kann das Anführen von konkreten Beispielen hilfreich sein. Dabei sollte man allerdings immer die Lösung des Konflikts im Auge behalten und den Fokus auf Verbesserungsmöglichkeiten legen.