Aug 4

Mentale Mobilmacher fälschen Berufsprüfungen.

Autor: PersonalRadar

Das Leben besteht aus Prüfungen. Die einen gehen locker damit um, die anderen bekommen feuchte Hände. Die nervöse und ängstliche Liga repräsentiert die Mehrheit. Der Angstschweiss ist quasi das Skript!

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Die Versuchung Prüfungsangst mit botenstofffreundlichen Hilfsangeboten zu überwinden hat die Menschen schon immer fasziniert. Die chemische wie auch pharmakologische Selbstaufrüstung nimmt zu. Neu ist das Phänomen nicht. Nur das Milieu erweitert und verändert sich.

Schon die ersten Menschen haben sich mit speziellen Hilfsmitteln Mut gemacht, damit sie bei der Jagd nach schmackhaften aber gefährlichen Beutetieren, die Angst überwinden konnten. Das Mammut liess sie nicht einfach so an den Bratspiess bringen.

Auch die Sport-und Fitnesswelt war schon immer ein Tummelplatz von Verrückten, die mit schonungsloser Härte gegen die eigene Gesundheit dem Edelmetall nacheiferten und Kopf wie auch Kragen kompromisslos riskierten.

Die erlebnisorientierten Freizeitjunkies ertragen das Alltagsleben zudem besser, wenn deren Sinneseindrücke zusätzlich mit Pülverchen potenziert werden, um das Profane tauglicher durchstehen zu können. Der 4-dimensionale Erfahrungsraum erschliesst sich immer mehr mit hübschen Pillen aus dem Labor, wo angeblich die Sehnsüchte des Lebens geboren werden.

Der Pharmakologe wird der neue Flash Gordon der modernen Zeit. LSD ist dagegen alter Kram.

Auch das forcierte Hirndoping macht sich rasend schnell breit wie ein Buschfeuer. Viele sind der Meinung, dass sie damit Prüfungen besser durchstehen. Der Glaube daran heiligt die Mittel. Hauptsache Erfolg. Schliesslich will doch keiner ein Versager oder Versagerin sein.

(Bildquelle: www.pks-personal.ch

Denn die mentalen Mobilmacher erobern schon seit langem und in unheimlicher Weise zunehmend die Köpfe jener, die glauben, dass das Lernen damit einfacher wird. Leider ist dem nicht so.

Die Forschung publiziert ganz andere Resultate. Leistungserprobte Hirne, die gut auf kognitive Anforderungen eingestellt sind, brauchen keine Substanzen, die dem Intellekt auf die Sprünge helfen. Im schlimmsten Fall wird die Leistungsmöglichkeit der grauen Zelle dermassen eingeschränkt, dass die Prüfung daneben geht und der ganze Stress wieder von vorne beginnt.

Vielleicht ergibt sich aus diesen Hilfsmitteln keine stoffwechselbedingte Abhängigkeit. Die mentale Konditionierung, dass chemische und pharmakologische Hilfsstoffe Prüfungsergebnisse optimieren können, ist aber sehr gefährlich. Dann ist auch die riskante mentale Abhängigkeit und der Glaube daran nicht mehr weit entfernt, dass man ohne Lernen Prüfungen schafft.

Des Weiteren ist es auch unfair gegenüber jenen, die Prüfungsregeln akzeptieren und ohne Hirndoping antreten. Kaffee, Cola, genügend Schlaf und eine optimale Vorbereitung genügen nach wie vor, um Prüfungen seriös bestehen zu können.