Mrz 2

Ist es die richtige Firma? 10 kurze Tipps.

Autor: PersonalRadar

Sie bewerben sich auf eine Position. Plötzlich kommt ein Anruf oder eine E-Mail Nachricht. Ihre Bewerbung ist auf Interesse gestossen.

Sie werden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Sie bereiten sich nach allen Regeln bestens vor und gehen in die Vorstellungsrunde. Irgendwie ist das Gespräch komisch. Sie wissen nicht ganz genau warum und während des Interviews erhalten sie den Eindruck, dass das neue Jobangebot eine Katastrophe ist.

Hier 10 Tipps warum man einen Job lieber sausen lassen sollte:

Alte Vakanzen müssen nicht immer suspekt sein. Manchmal lohnt sich ein Anruf in die Firma, warum eine Stelle immer noch nicht besetzt ist (Bildquelle: www.pixabay.com)

Bei der Jobsuche auf den elektronischen Portalen stolpert man seit Wochen immer wieder über das gleiche Jobangebot.

Vielleicht wurde dieses mal leicht umgeschrieben, um es aufzufrischen oder ‚aufzuhübschen. Aber inhaltlich hat sich nichts verändert. Das Ablaufdatum ist schon lange überschritten, aber der Inhalt wurde frisch verpackt, damit vielleicht doch noch Bewerbungen eintreffen. Alte Jobangebote sind nicht immer suspekt. Manchmal lohnt sich ein Anruf in die Firma, warum eine Stelle immer noch nicht besetzt ist. Meistens ist der Ruf der Firma jedoch dermassen beschädigt, dass sich einfach kein Mensch mehr für die Stellenangebote interessiert. Am besten man lässt die Finger davon.

Während des Interviews wird immer wieder betont, dass die Firma einzigartig ist und das Alleinstellungsmerkmal in Sachen Anstellungsbedingungen unerreicht sei.

Das ist Blödsinn. Zeitgemässe Anstellungsbedingungen sind heute eine Selbstverständlichkeit. Meistens wird stark geflunkert und gelogen bis sich die Dachbalken biegen. Gute Arbeitgebende haben das gar nicht nötig. Deren tadelloser Ruf eilt diesen voraus. Zudem sind sachliche Nüchternheit und die Wahrheit viel besser. Ehrlichkeit währt immer noch am Längsten.

Wenn es um die Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten geht, wird das Gegenüber einsilbig.

Das lässt darauf schliessen, dass es keine gibt oder mehr gefordert als gefördert wird. Wollen sie das? Gute Arbeitgebende geben offen Auskunft. Grosse Firmen können mehr bieten als kleine. Das ist klar. Aber auch kleine Firmen können ganz gross rauskommen, wenn sie offensiv über mögliche Aufstiegschancen informieren.

Plötzlich verliert der zukünftige Chef oder Chefin die Contenance und lästert über ehemalige Mitarbeitende.

Sie waren dies und das und überhaupt war er einfach schlecht. Das lässt sich nie nachprüfen. Vielleicht war auch das Führungsverhalten der Vorgesetzten eine traurige Lachnummer. Daher suchen Mitarbeitende immer wieder das Weite. In dieser Situation wird klar, dass das neue Stellenangebot ein Minenfeld ist. Am besten ist – gar nicht drauftreten.

Jobangebot? Verlangen sie einen Schnuppertag. Danach können sie besser entscheiden, ob es klappt oder sie lieber das Angebot sausen lassen sollten (Bildquelle: www.pixabay.com)

Während des Interviews stellen sie Fragen.

Sie haben sich selbstverständlich gut vorbereitet und Fragen aufgeschrieben. Mit diesen laufen sie jedoch immer wieder ins Leere. Das Gegenüber drückt sich wolkig aus und bedient nichtssagende Allgemeinplätze. Das ist ein klares Indiz, dass etwas versteckt wird. Eine gute Portion Misstrauen schützt sie davor die falsche Entscheidung zu treffen. Lassen sie die Finger vom Stellenangebot.

Verlangen sie einen ‚Schnuppertag‘.

Man lernt sich gegenseitig kennen und kommt ins Gespräch. Sie werden beobachtet. Beobachten sie ebenso. In der Regel verbringt man mit einem Vollzeitarbeitspensum immerhin ca. 180 Arbeitsstunden Lebenszeit im Betrieb. Das ist sehr viel Zeit, wenn die Arbeitsstimmung schlecht ist. Achten sie auch auf Kleinigkeiten. Die ehrliche Prüfung der Gesamtsumme an positiven Eindrücken macht den Entscheid für oder gegen einen neuen Arbeitgeber viel einfacher.

Haben sie einen Freund, Freundin, Bekannte oder ehemaliger Arbeitskollege/-innen, die schon in der Firma arbeiten?

Dann zapfen sie diese Personen an und verlangen sie ehrliche Auskünfte. Diese sind meistens viel authentischer als ‚Frust- und Lästerportale‘, wo oft genug unreflektiert über Arbeitgebende abgelästert wird.

Auf den ‚Lästerportalen‘ kununu und glassdoor wird nicht immer die Wahrheit angeboten. Sich selber vor Ort einen Eindruck zu verschaffen, vorausgesetzt es ist möglich, schafft schneller Klarheit. Auch das Anzapfen von persönlichen Kontakten, die einen potenziellen Arbeitgeber kennen, verhilft zu besseren Informationen. Schlussendlich müssen sie jedoch entscheiden. Schalten sie Kopf und den Bauch ein. Es sind gute Ratgeber! (Bildquelle: www.pixabay.com)

Sehen sie den Menschen in die Gesichter.

Sind diese freundlich, abgekämpft, müde, frisch, lächelnd, grimmig oder sogar wütend? Werden sie am Empfang abgeputzt wie eine lästige Stubenfliege? Oder ist man aufmerksam und freundlich mit ihnen? Läutet oder summt während des Interviews immerfort das Telefon oder findet das Gespräch in einer entspannten Atmosphäre statt? Wird ihnen Wasser, Kaffee oder Tee angeboten? Oder sitzen sie auf dem Trockenen, müssen viel reden und kommen durstig aus dem Gespräch? Achten sie auf diese Details. Wer Aufmerksamkeit schenkt, geht auch so mit dem Personal um.

Wie tritt die zukünftige vorgesetzte Person auf?

Zucken alle zusammen, suchen das Weite und drücken sich in dunkle Ecken, damit sie ihr ausweichen können? Oder ist die Begegnung mit ihr angstfrei, freundlich und sympathisch? Tritt sie autoritär auf und wirkt sie unangenehm? Oder ist ihr Kommunikationsstil anständig, korrekt, menschlich und sachlich? Schauen sie aufs Maul und hören sie was dabei rauskommt.

Während des Schnuppertages fällt ihnen auf, dass viele neu sind und selber keine Erfahrung haben.

Bei einer neu gegründeten Firma ist das normal. Alles ist im Aufbau. Wie ist das bei einer etablierten Firma? Genau! Das ist ungewöhnlich und lässt darauf schliessen, dass nicht alles zum Besten bestellt ist. Am besten sie hauen gleich ab und geniessen die Freizeit!

Die Entscheidung einen Job anzunehmen, gerade dann, wenn man unter Druck ist, ist keine einfache Angelegenheit.

Schalten Sie jedoch die Antennen ein. Der Kopf (ratio) ist manchmal hilfreich. In Kombination mit dem Bauch (emotio) haben sie einen guten Seismographen, um herauszufinden, ob die Erschütterungen dramatisch oder einfach normal sind. Ein gutes Gefühl ist immer noch ein untrügliches Zeichen auf das man sich in der Regel verlassen kann. Der Faktor Glück, auch wenn er irrational ist, sollte man nicht unterschätzen. Ist alles im grünen Bereich, dann fällt einem die Unterschrift viel leichter. Ist die Sache jedoch nebulös und irgendwie komisch, dann ist es u.U., vorausgesetzt man kann sich das leisten, besser ein Job-Angebot abzulehnen.