Okt 16

Die Personaldienstleistung in der Krise: Lehren aus der Vergangenheit. Die bisherige Entwicklung des Personalverleihs.

Autor: swissstaffing

Die Branche des Personalverleihs hat in den letzten 30 Jahren ein eindrucksvolles Wachstum erlebt. Der Branchenumsatz ist von (geschätzten) 250 000 Franken auf über 5 Milliarden Franken angestiegen. Die Branche ist jedes Jahr um durchschnittlich zehn Prozent gewachsen (Quelle: swissstaffing).

Dieses Wachstum war möglich, weil sich die Temporärarbeit in zunehmend verschiedenen Branchen und Sektoren etablierte und weil die Personaldienstleister ein wachsendes Spektrum an Dienstleistungen anboten. Unterstützt wurde der starke Wachstumstrend auch von strukturellen Veränderungen, die das unternehmerische Bedürfnis nach Flexibilität steigen liessen, wie z.B. die durch die Globalisierung induzierte Wettbewerbszunahme.

Ebenso haben gewisse gesetzliche Veränderungen in der Schweiz die Temporärarbeit begünstigt. So z.B. die Abschaffung des Saisonnierstatuts, die dazu geführt hat, dass für die Deckung der saisonalen Arbeitsnachfrage nun vermehrt temporär Arbeitende zum Zuge kommen. Besonders beeindruckend ist, dass in diesem Rekordwachstum sogar drei rezessive Einbrüche mit eingerechnet sind. Für die Personaldienstleister handelt es sich bei der derzeitigen Rezession somit nicht um die erste. Allerdings war der Einbruch seit Jahresbeginn massiv. Es ist sogar möglich, dass das Jahr 2009 als das Jahr mit dem stärksten Einbruch seit je in die Geschichte des Personalverleihs eingehen wird. Der stärkste Rückgang war bislang im Jahr 1992 zu verzeichnen und betrug damals –21 Prozent. Das entspricht der Schrumpfung der Periode Januar bis Juli 2009.

Der Verlauf der kommenden Monate wird zeigen, ob das Jahr 2009 ein für die Branche besonders stark rückläufiges sein wird. Gleichzeitig zeigt die Entwicklung der letzten 30 Jahre aber auch – als Folge des starken Wachstums –, dass das vorrezessive Umsatzniveau nach wenigen Jahren jeweils wieder erreicht und später stark übertroffen wurde.

Die sozioökonomischen Trends von heute lassen für die kommenden Jahre Ähnliches erwarten. Die Nachfrage nach flexiblen Arbeitskräften dürfte weiter steigen. Gerade die zu erwartenden demographischen Engpässe am Arbeitsmarkt, zwar einerseits eine Herausforderung für die Personaldienstleister, dürften andererseits aber ihre Rekrutierungsdienstleistung noch attraktiver machen und könnten die Projektarbeit begünstigen.