Okt 21

Temporärarbeit: weiterhin rückläufig.

Autor: swissstaffing

September 2009 hat das Temporärarbeitsvolumen gegenüber dem Vorjahr erneut etwas mehr abgenommen als im August 2009 (Quelle: swissstaffing).

Der Rückgang betrug -14,8%. Allerdings liegt auch dieser Wert deutlich über den ausgeprägten Negativ-Wachstumsraten von Anfang Jahr, die damals -20% und tiefere Werte erreichten. Das Durchschnittswachstum der letzten zwölf Monate beträgt -16,7%. Fürs Gesamtjahr 2009 rechnet swissstaffing derzeit mit einem Rückgang von zwischen -15% und -20%.

Die Situation in Europa ist durchzogener. In einigen Ländern verharrt das Negativ-Wachstum seit Anfang Jahr auf ähnlichem Niveau. In Spanien, das einen besonders gravierenden Einbruch des Temporärarbeitsvolumens erlebt hat, hat sich der Rückgang hingegen merklich abgeschwächt.

Gemäss einer Branchenanalyse der Deutschen Bank über die konjunkturelle Situation der Temporärarbeitsbranche weltweit war die Talsohle im September 2009 erreicht.

Die aus der Leichtindustrie stammenden Aufträge dürften wieder anziehen. Der Dienstleistungssektor und die Nachfrage nach temporären Fachkräften dürften hingegen weiter stagnieren. Trotz Erreichen der Talsohle werde sich die Gewinnlage, so die Deutsche Bank, hingegen noch nicht verbessern. Grund dafür ist die starke Fragmentierung des Personaldienstleistermarktes, die in Zeiten mit hohem Druck zu irrationaler Preisgestaltung führen kann.

Hinzu kommt, dass sich der Branchenmix der Temporärarbeit verändert, weil die Leichtindustrie wieder Fuss fasst, während der Dienstleistungssektor und die Fachkräftenachfrage weiterhin stocken. Die Leichtindustrie ist aber die Nachfragegruppe, die für die Personaldienstleister eine vergleichsweise geringe Marge abwirft. Dies wird den Druck auf den Bruttogewinn weiter verschärfen. Schliesslich könnte, so die Deutsche Bank, ein weiterer Trend dazu führen, dass die Gewinneinbussen im aktuellen Konjunkturtief grösser sind als in früheren Rezessionen. Denn gemäss Prognosen wird die Arbeitslosigkeit auf ein so hohes Niveau ansteigen wie schon lange nicht mehr. Und dies wiederum erhöht den Druck auf den Preis, der für Arbeit bezahlt wird, und damit auf die Marge des Personaldienstleisters.