Mrz 18

Temporäres Baupersonal ohne Ausbildung, kann nicht mehr auf die Zukunft bauen

Autor: PersonalRadar

Stellen Sie sich vor die Bauwirtschaft hört auf zu existieren. Schlafen Sie dann im Kornfeld? Fahren Sie mit dem Auto durch das Flussbett? Gehen Sie für den Stadtbummel über Stock und Stein? Ohne Bauwirtschaft ist die Erde flach wie eine Scheibe.

Die schweizerische Bauwirtschaft hat sich seit anfangs der 90er Jahre stark verändert. Die Beschäftigung im Bauhauptgewerbe nahm um die Hälfte ab. Was ist der Grund? Die Schweiz ist grundsätzlich gebaut. Grosse Projekte sind zeitlich beschränkt und haben meistens nur regionale Auswirkungen auf den Beschäftigungsmarkt.

(Bildquelle: www.maurer-bauarbeiter-jobs.ch)

Zudem wirken sich die zunehmende Mechanisierung, Robotisierung und starke Entwicklung der Bautechnologie, Bauchemie und anderen Fachbereichen auf die Bautätigkeiten aus. Bauvorhaben können heute mit neuster Technologie viel schneller fertig gestellt werden, als das noch vor Jahren möglich gewesen wäre. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Berufsausbildung.

Daher fordert die Bauwirtschaft zusehends gut ausgebildetes und erfahrenes Baupersonal. Hilfskräfte und temporäre Mitarbeitende, die nur über bescheidene Qualifikationen oder Berufserfahrung verfügen, werden bei komplexen Bauvorhaben immer weniger zum Einsatz kommen.

Die neuen Ansprüche an die beruflichen Qualifikationen wirken sich direkt auf die betriebswirtschaftlichen Kosten aus. Die Margenerosion, die stark steigende Kostenentwicklung für Rohstoffe, Technologien, Betriebsmittel und das reale Lohnwachstum fordern die Bauwirtschaft.

Diese verfügt jedoch über eine hohe Anpassungsfähigkeit, um sich den schnell ändernden allgemein wirtschaftlichen, gesetzgeberischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gut entsprechen zu können. Aufgrund der nur beschränkt vorhandenen Landressourcen, Zersiedelung von Ballungsgebieten und einer anspruchsvollen Topografie sind neue, grosse Bauprojekte immer seltener.

Die Zunahme von Umbau- und Unterhaltsarbeiten und die damit einhergehenden Wertschöpfungsmassnahmen werden in Zukunft wichtig für die helvetische Bauwirtschaft sein. Zudem wird die zunehmend alternde Bausubstanz, die sehr gut ausgebaute, aber stark beanspruchte öffentliche Infrastruktur weiterhin die Nachfrage nach gut ausgebildetem Baupersonal stimulieren.

Diese für die Volkswirtschaft wichtige Branche ist nach wie vor ein beachtlicher Arbeitgeber. Bauen bedeutet Zukunft. Stellenvermittlungen müssen deshalb vermehrt auf die Ansprüche dieser Branche eingehen. Bauleute müssen heute gut qualifiziert sein, damit sie auch einsetzbar bleiben.