Jul 17

Soziale Dienstleistende verlassen die romantische Nische. Personalberatungen entdecken eine neue Kundschaft.

Autor: PersonalRadar

Der soziale Dienstleistungsauftrag ist nur noch sinnstiftend, wenn auch die Wirtschaftlichkeit auf ihre Kosten kommt.

Veränderte Anforderungen an den Leistungsauftrag, die schleichende Ökonomisierung von Sozialbilanzen, Kostenmanagementdruck und die Aufforderung, nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu handeln, verändern Non Profit Organisationen (NPO) und Nichtregierungsorganisationen (NGO) radikal und nachhaltig. Das Sozialwesen ist im Umbruch.

Der Markt der sozialen Dienstleistungen wird vermehrt mit den Ansprüchen der staatlichen wie auch privatwirtschaftlichen Leistungsauftragsgebern, Donatoren, Spendern und anderen fordernden ‚Pressure-Groups’ konfrontiert.

(Bildquelle: www.non-profit-organisationen-jobs.ch)

Was heisst das für die Personaldienstleistende?

Die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Anspruchsgruppen von sozialen Dienstleistungen werden fordernder. Der Anspruch an die Professionalität steigt und verlangt deshalb spezialisierte, motivierte und gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte in diesem Bereich.

Denn NPO’s und NGO’s konzentrieren sich verstärkt auf Bereiche, die von staatlichen oder privatwirtschaftlichen Institutionen, aufgrund verminderten oder geschwächten Finanzmitteln, nicht mehr bedient werden können. Gesellschaftspolitische Veränderungen und ökonomische Verwerfungen lassen Situationen entstehen, die den Wettbewerb unter den Anbietern intensivieren und den Druck auf die Professionalisierung erhöhen.

Warum ist diese Entwicklung entstanden?

Dienstleistungen und Angebote werden vergleichbarer. Die Besetzung von neuen Nischen, die auch betriebswirtschaftlich Sinn machen, sind mit wachsender Segmentierung der sozialen Dienstleister schwieriger zu besetzen. Das birgt die Gefahr in sich, dass Geldquellen deshalb versiegen und der Auftrag nicht mehr erfüllt werden kann. Des Weiteren kann die Verflachung des Inhaltes den Wiedererkennungswert von sozialen Dienstleistungen diffus erscheinen lassen und dazu führen, dass Leistungsauftragsgeber sich abwenden und den Prozess der Auflösung beschleunigen. Daher ist es für die ‚Sozialbranche‘  wichtig, sich auf klar erkennbare Kompetenzbereiche zu fokussieren, sich prononciert zu spezialisieren und am Markt zu orientieren.

Soziale Dienstleister sind absolut unverzichtbar für eine gut funktionierende Gesellschaft und Wirtschaft. Personalberatungen, die sich für dafür interessieren, werden es mit anspruchsvollen Kunden zu tun bekommen. Ein interessante Herausforderung.