Nov 10

Die Erkrankung an ‚Scheininvalidität‘ scheint doch seltener zu sein als angenommen.

Autor: PersonalRadar

In Sachen IV-Betrug gibt es nun konkrete Zahlen. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat festgestellt, dass im Jahr 2009 in 240 Fällen Leistungen der Invalidenversicherung (IV) unrechtmässig bezogen wurden.

Aufgrund von Verdachtsmomenten und den folgenden Nachforschungen, Prüfungen und verdeckten Ermittlungen konnten 180 Renten sofort gestrichen werden. Das entspricht einer Einsparung von CHF 4,6 Mio.

Hier noch ein paar weitere Fakten:

  • Alles in allem wurden 3190 Dossiers wegen Verdacht auf Betrug geführt
  • In 90 Fällen wurde Observationen angeordnet und verdeckt ermittelt
  • Von 20 Personen forderte die IV erbrachte Leistungen zurück und in
  • 10 Fällen erstattete die IV Strafanzeige
  • Seit ein bisschen mehr als 2 Jahren bekämpfen die IV-Stellen den Betrug mit einer einheitlichen Vorgehensweise

Auch die IV-Betrüger/-innen im Ausland können sich ihrer Sache nicht mehr so sicher sein.

Hier noch weitere Fakten:

  • In Thailand wurden 7 Personen observiert. Ein IV-Bezüger wurde als Betrüger entlarvt und verlor seine Rente
  • Auch im Kosovo ergaben 5 Observationen einen Betrüger. Auch diese Rente wurde gestrichen. Ein weiterer Fall ist noch hängig.

Diese Observationen im Ausland wurden als Pilotprojekt geführt, um genügend Erfahrungen sammeln zu können. Inzwischen werden sie auf reguläre Basis weitergeführt und die aktive Betrugsbekämpfung auf die Staaten Montenegro und Serbien ausgeweitet. Die dafür rechtlichen Grundlagen wurden mit diesen Staaten im Oktober 2010 in den vereinbarten Sozialversicherungsabkommen verankert.

Die Zahlen zeigen auf, dass es in Sachen IV-Betrug sicher dreiste Bezüger/-innen gibt. Die Anzahl der Erwischten hält sich jedoch immer noch in Grenzen. Das eingesparte Geld reicht nicht aus, um dieses sehr kranke Sozialwerk von der Intensivstation in die normale Pflegeabteilung transferieren zu lassen. Leider.