Dez 22

Fängt der Krebsgang der schweizerischen Bauwirtschaft an?

Autor: PersonalRadar

Das schweizerische Bauwesen hat sich seit anfangs der 90er Jahre stark verändert. Die Beschäftigung im Bauhauptgewerbe nahm um die Hälfte ab. Was ist der Grund?

Die Schweiz ist grundsätzlich gebaut. Grosse Bau-Projekte sind zeitlich beschränkt und haben meistens nur regionale Auswirkungen auf den Beschäftigungsmarkt. Zudem wirkt sich die zunehmende Mechanisierung und starke Entwicklung der Bautechnologie, Bauchemie und anderer Fachbereiche auf die Bautätigkeit aus. Bauvorhaben können heute mit neuster Technologie viel schneller fertig gestellt werden, als das noch vor Jahren möglich gewesen wäre. Diese Entwicklung hat auch direkte Auswirkungen auf die Berufsausbildung.

Viele Bauunternehmer blicken jedoch mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Statistiken, ob gefühlt oder gehärtet durch Zahlen, lassen darauf schliessen, dass die Branche schrumpft. Viele fragen sich, ob das nun die gefürchtete Trendwende ist oder nur als statistischer Ausreisser gelten kann. Eines ist sicher: schrumpft die Einwanderung, schrumpft auch der Bedarf nach neuem Wohnraum. Der ungestüme Wohnungsbau wird in den nächsten Jahren abkühlen und sich auf das Bauhaupt- und das Baunebengewerbe auswirken.

(Quelle: NZZ vom 22.12.2015)

Trotzdem fordert die Baubranche zusehends gut ausgebildetes und erfahrenes Baupersonal. Hilfskräfte und temporäre Mitarbeitende, die nur über bescheidene Qualifikationen oder Berufserfahrung verfügen, werden bei komplexen Bauvorhaben immer weniger zum Einsatz kommen. Die neuen Ansprüche an die beruflichen Qualifikationen wirken sich direkt auf die betriebswirtschaftlichen Kosten aus. Die Margenerosion, die stark steigende Kostenentwicklung für Rohstoffe, Technologien, Betriebsmittel und das reale Lohnwachstum fordern die Bauwirtschaft.

Diese verfügt jedoch über eine robuste, hohe Anpassungsfähigkeit, um den schnell ändernden, allgemein wirtschaftlichen, gesetzgeberischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gut entsprechen zu können. Aufgrund der nur beschränkt vorhandenen Landressourcen, Zersiedelung von Ballungsgebieten und einer anspruchsvollen Topografie sind neue, grosse Bauprojekte immer seltener.

Die Zunahme von Umbau- und Unterhaltsarbeiten und die damit einhergehenden Wertschöpfungsmassnahmen werden in Zukunft wichtig für das helvetische Baugewerbe sein. Zudem wird die zunehmend alternde Bausubstanz, die sehr gut ausgebaute, aber stark beanspruchte öffentliche Infrastruktur weiterhin die Nachfrage nach gut ausgebildetem Baupersonal stimulieren. Die für die Volkswirtschaft wichtige Baubranche ist nach wie vor ein beachtlicher Arbeitgeber. Bauen bedeutet Zukunft. Die NZZ hat am 22.12.2015 einen interessanten Artikel zu diesem Thema publiziert. Mit diesem LINK kommen sie gleich zu den Details.

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