Es gibt Dinge, die altern in Würde: Wein, Holz, Bücher, Menschen, Demokratie. Und dann gibt es das Schweizer Arbeitsgesetz. Es steht da wie ein Museumsstück aus einer Zeit, in der Arbeit nach Öl und Schmierfett roch, Hierarchien betoniert waren und ‘Home Office’ etwas mit dem Wohnzimmerteppich zu tun hatte. Das Gesetz von 1964 war einst ein Fortschritt, ein Schutzschild gegen die Ausbeutung im Maschinenzeitalter. Heute wirkt es wie eine Vorschrift aus einer vergangenen Welt: gut gemeint, schlecht gealtert, und vor allem völlig aus der Zeit gefallen. Die Arbeitswelt hat sich fleissig weitergedreht. Arbeit ist mobil, hybrid, digital, emotional, manchmal sogar... mehr
Homeoffice hat die Arbeitswelt revolutioniert – aber vielleicht auch ein bisschen korrumpiert. Was als pragmatische Lösung in der Pandemie begann, wurde für viele zur Wohlfühlzone. Der Arbeitsweg entfiel, der Feierabend rückte näher an den Schreibtisch und die Kaffeemaschine war nur wenige Schritte entfernt. Klingt verlockend? Ist es auch. Doch die neue Nähe von Beruf und Privatleben hat auch Nebenwirkungen. Plötzlich verschwimmen die Grenzen. Der Job wird flexibel – und mit ihm auch die ethischen Massstäbe mancher Arbeitnehmenden. Wo niemand kontrolliert, wächst die Versuchung. Manche haben diesen Umstand zur Kunstform erhoben: Willkommen im Zeitalter des polygamen Arbeitens. Polygames Arbeiten – ein... mehr
Während Digitalisierung, künstliche Intelligenz und ortsunabhängiges Arbeiten zu den grössten Schlagworten zählen, wirkt die Forderung nach braver Büropräsenz fast wie ein Anachronismus. Doch genau diese Rückkehr an den Schreibtisch wird vielerorts wieder verlangt – mit der unausgesprochenen Erwartung: Wer sichtbar ist, arbeitet auch. Ist das so? Diese Gleichsetzung von Anwesenheit und Produktivität war schon vor der Pandemie fragwürdig, heute wirkt sie wie aus der Zeit gefallen. Und genau hier beginnt der stille Aufstand und der versteckte rebellische Widerstand gegen diesen alten Zopf. Während Unternehmen euphemistisch von ‘Teamgeist’ und ‘Kollaboration’ schwurbeln, erleben viele Angestellte die neue Präsenzpflicht als klarer Rückschritt, als... mehr
Seit der Corona-Pandemie hat sich unsere Arbeitswelt radikal verändert. Was einst als Ausnahmesituation galt – das Arbeiten von zu Hause aus – ist für viele heute zur ‘neuen Normalität’ geworden. Doch hinter der Forderung nach dauerhafter Flexibilität verbirgt sich ein gefährlicher Trend: Die Verweigerung von Veränderung und die Weigerung, Verantwortung für das eigene Arbeitsumfeld zu übernehmen. Aber was bedeutet das für die Zukunft unserer Arbeitsmärkte, und welche Konsequenzen hat diese Entwicklung für die Schweiz? Um das zu verstehen, lohnt ein Blick auf die harten Zahlen: Vor der Pandemie war das Home Office in der Schweiz ein Randphänomen. Nur etwas mehr... mehr
In den vergangenen Jahren hatten Anhänger/-innen moderner Arbeitskonzepte absolute Hochkonjunktur. Die Corona-Krise und der Mangel an Fachkräften boten unerwartete Chancen: Von Heimarbeit über ortsunabhängiges Arbeiten bis hin zu flexiblen Arbeitszeiten – Wünsche, die urplötzlich Realität wurden. Dies bot Unternehmen die Gelegenheit, sich im harten Wettbewerb um Talente mit besonderen Angeboten zu positionieren. Dieser Trend stiess jedoch bei vielen traditionell eingestellten Unternehmensleitungen auf wenig Gegenliebe und Misstrauen. Sie fügten sich zwar mehr oder weniger widerwillig, bevorzugten aber klar bewährte Methoden: von der Präsenzkultur über hierarchische Entscheidungsprozesse bis hin zu einem Gehaltssystem, das Effizienz über Fairness stellt. Sie hingen an mehr oder... mehr
Das Büro zuhause ist nicht besser. Es ist anders. Die Corona Pandemie hat neue Arbeitsformen geschaffen. Von einem Tag auf den anderen. Viele arbeiten gerne von zuhause aus. Ebenso viele hassen die Verbannung aus ihren Geschäftsbüros leidenschaftlich und sehnen sich nach dem vertrauten Arbeitsplatz. Im Frühjahr 2020, während des ersten Lockdowns, hat das das Forschungsinstitut GFS in Bern eine Umfrage gestartet und nachgefragt, wie sich das Arbeitsleben zuhause so anfühlt. Viele fanden es von Vorteil, dass sich Arbeitswege über Nacht wie Zuckerwürfel im Nichts auflösten, Pendlerströme für jene, die noch in die Firma fuhren, sich lichteten, das Privatleben besser... mehr

