Jul 17

Lehrstellen bleiben verwaist…

Autor: PersonalRadar

In wenigen Wochen fängt ein neues Ausbildungsjahr an. Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt.

Würde Google in Zürich tausend Ausbildungsplätze anbieten, dann bliebe nicht ein einziger unbesetzt. Die Firma ist nach wie vor hoch attraktiv. Alle wollen dort arbeiten oder ausgebildet werden. Implenia, notabene das grösste Bauunternehmen der Schweiz, ist nicht unattraktiv. Es bietet aber nicht so viele Ausbildungsplätze an und ist trotzdem froh, wenn es nur einen Teil dieser besetzen kann.

Insbesondere handwerklich, technisch oder industriell ausgerichtete Unternehmen haben mehr und mehr Mühe geeignete Lernende zu finden, damit sie ihre Ausbildungsplätze überhaupt noch besetzen können. Tausende Lehrstellenangebote bleiben nach den Sommerferien unbesetzt. Tausende Schulabgänger*innen sind noch auf der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz. Summa summarum können somit viele Ausbildungsangebote nicht besetzt werden, würden diese 15’000 Suchenden alle engagiert werden. Eine erschreckende Zahl.

Zudem ist es auch eine Tatsache, dass die sogenannten Berufswechsler seit den 70-er Jahren zunehmen. Gemäss dem Bundesamt für Statistik gab es dazumal ein bisschen mehr als 30% sogenannte Berufsmobile, die nach der Ausbildung in einem anderen Beruf tätig waren. 40 Jahre später sind es schon weit über 40%. Vor allem die Branchen Industrie, Bau und Handel sind davon betroffen. Was ist der Grund dafür? Die strukturellen Veränderungen der Wirtschaft wirken sich aus. In den 90-er Jahren war zum Beispiel der Bedarf nach IT-Fachleuten weitaus geringer als heute. Diese Fachbranche zieht viel junge Menschen an, die vielleicht früher eine Lehre als Maurer absolviert hätten. Der Bildschirm ist attraktiver geworden als mit der Vibriernadel Beton zu härten.

Schon im Jahr 2015 hat das Schweizer Fernsehen dazu einen interessanten Bericht gesendet. Das Baugewerbe ist sich bewusst, dass der Kampf um die fähigsten Auszubildenden immer härter wird. Der Arbeitsmarkt verändert sich rasant. Vielleicht mauert in 10 Jahren Kollege Roboter auf der Baustelle.

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