Sep 23

Jeder kommt in den grünen Bereich, auch wenn mancher noch grün hinter den Ohren ist.

Autor: PersonalRadar

Grüne Arbeitsplätze sind im Moment in aller Munde. Clean Tech, also Umwelttechnologie, wird in den nächsten Jahren tiefschwarze Zahlen schreiben und in diesem Bereich einen fulminanten Jobboom auslösen.

(Bildquelle: www.pixabay.com; Fotograf: Sebastian Ganso)

Der öffentliche Diskurs über Clean Tech, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung ist manchmal nicht mehr zu ertragen. Jeder ist grün, auch wenn mancher mit dem Thema noch grün hinter den Ohren ist.

Nichtsdestotrotz lässt die Intensität des Themas nicht nach und der kommende Einfluss auf die Wirtschaft ist auf keinen Fall zu unterschätzten. ‚Green Jobs for a sustainable Economy (Grüne Jobs für eine nachhaltige Wirtschaft) werden die Berufs- und Bildungslandschaft wie ein Pflug von unten nach oben kehren.

Die Umweltwirtschaft wird in den nächsten Jahren ein überdurchschnittlich starkes Wachstum verzeichnen. Neue Berufe, Technologien und Forschungsergebnisse werden durch Clean Tech entstehen.

Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie geht davon aus, dass bis in wenigen Jahren in der Schweiz mehr als 400’000 Berufstätige gibt, die mit Clean Tech zu tun haben. Zusammen erwirtschaften sie einen Umsatz von grösser als CHF 100 Mrd. Die Zahl entspricht ca. 10% der volkswirtschaftlichen Leistung dieses Landes. Der klassische Umweltmarkt, wie zum Beispiel Umweltschutz, Abfallentsorgung, Wasseraufbereitung, Umweltberatung, Lobbying und Bildung wachsen seit Jahren nur noch verhalten. Gemäss den Statistiken arbeiten in diesem Bereich ca. 16’000, die einen Umsatz von ca. CHF 4 Mia. erwirtschaften. Da besteht in den Zahlen der Gegenwart noch ein grosser Widerspruch zur Zukunft.

Der klassische Umweltmarkt, auch in Sachen Stellenangeboten, ist eigentlich gesättigt. Die grossen Zuwachsraten werden in Zukunft mit

  • biologisch erzeugten Lebensmitteln (Landwirtschaft),
  • Minergiebauten (Bauwirtschaft),
  • Erzeugung von erneuerbaren Energie (Energiewirtschaft) und eben mit
  • Clean Tech (bereichsübergreifende, nachhaltige Technologiewirtschaft)

erwirtschaftet. In diesen Bereichen ist noch sehr viel Luft drin für ein gutes Wirtschaftswachstum.  Die Schweiz kann gut mithalten. Im Vergleich zum Beispiel zu Deutschland, den USA, China, Spanien und Schweden, wo übrigens Clean Tech stark wächst, ist sie eine ernstzunehmende Konkurrenz.

In Sachen Recycling und nachhaltiger Forstwirtschaft zugunsten von nachwachsenden Rohstoffen ist sie sogar Spitze. Zudem ist die Schweiz auch dunkelgrün im Vergleich zu den oben erwähnten Staaten in Sachen Gütertransport, Energiewirtschaft und biologischer Landwirtschaft.

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Auch die Berufsbildung wird sich in naher Zukunft den neuen grünen Realitäten anpassen müssen. Gerade der zunehmende Druck betreffend Ressourceneffizienz wird neues Wissen entstehen lassen und berufliche Expertise verlangen, die heute so noch nicht bekannt sind. Die aufkeimende Atomdebatte hat aufgezeigt, dass die Möglichkeiten der Energiewirksamkeit bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind und im Bereich ‚Green Engineering’ viele neue Nischen zu besetzen sind, die für die zukünftige Wirtschaft nicht unbedeutend sein werden.

Viele bestehende Berufe, auch im handwerklichen Bereich, werden sich aufgrund der technologischen Entwicklung, radikal verändern und ein neues ‚Set-Up’ erfahren.

Vielleicht kommt bald der eidg. dipl. Solartechnologe/-in oder der eidg. dipl. Biogasexperte/-in auf den Jobmarkt. Heute erscheinen uns diese Berufsbezeichnungen noch ein wenig exotisch, aber in ca. 10 Jahre wird das eine Realität werden.

Clean Tech und Umweltschutz haben sich zu einer wirtschaftlicher Potenz gemausert, die man keineswegs unterschätzen sollte. Es lässt sich in naher Zukunft ganz viel gutes Geld damit verdienen. Auch ohne ideologische Einfärbung werden jene grün vor Neid werden, die es immer noch nicht begriffen haben.