Sep 1

Konflikte lösen sich nicht wie Würfelzucker auf und dann ist alles süss.  

Autor: PersonalRadar

Das Team bildet in vielen Unternehmen eine Zwangs- oder Schicksalsgemeinschaft. Man kann es sich nicht immer aussuchen.

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Die Zusammenarbeit kann harmonisch sein. Hie und da ist die Teamzusammensetzung jedoch toxisch, explosiv und die Fetzen fliegen.

Der Spruch, dass das Leben kein Ponyhof ist, kennen wahrscheinlich alle. Die Arbeitsstelle ist keine Wellnessoase, sondern der Ort, wo die meisten ihr tägliches Brot verdienen, um über die Runden zu kommen. Die Sinnsuche findet dann meistens während der Freizeit statt.

Nichtsdestotrotz übt die Zusammensetzung des Teams einen starken Einfluss auf die Arbeits- und Lebensqualität aus. Ist diese ungünstig, dann wirkt sich das unmittelbar auf alle Lebenslagen aus. Viele fürchten Konflikte. Sie rauben Energie, bereiten schlaflose Nächte und schlagen aufs Gemüt.

Viele thematisieren solche Konflikte deshalb nicht, weil sie hoffen, dass sich diese wie Würfelzucker auflösen und alles danach süss ist.  

In der Regel geschieht das nicht. Meistens nimmt die Intensität der Auseinandersetzung zu, wenn man nicht Paroli bietet. Deshalb ist es friedensfördernd, wenn das Störende angesprochen wird und man sich danach über die gute Reaktion freut oder die schlechte in Kauf nimmt.

Wenn jedoch danach der störende Zustand sich verändert und die Verhaltensweise angepasst wird, ist man dem Ziel schon viel näher, nämlich die Möglichkeit sich wieder auf die Arbeit konzentrieren zu können.

Nachfolgend ein paar Charakteren, die immer wieder mal auf die Nerven gehen:

Die Stimmgewaltigen

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Es gibt Menschen, die haben von Natur aus ein lautes und gut geöltes Stimmorgan. Man hört es überall und die Lautstärke erobert jeden Gehörgang, ob man will oder nicht. Sogar das Räuspern wirkt wie ein Wirbelsturm, der krachend aufs Trommelfell trifft und durch Mark und Bein geht.

Das kann nerven und zu Konflikten führen, die schnell ausarten. Die Stimmgewaltigen verstehen die Welt nicht mehr und fühlen sich in ihrer persönlichen Integrität verletzt. Sie wollen die anderen gar nicht nerven. Es hilft jedoch sie darauf aufmerksam zu machen.

Vielleicht muss die Telefonie mit Kopfhörer aufgerüstet werden, die Umgebungsgeräusche rausfiltern und den Lärmpegel massiv reduzieren. Sehr oft hilft es auch, wenn man solchen Teammitgliedern auch mal nett und höflich darauf aufmerksam macht, dass die Lautstärke zu hoch ist und man auch mit einer gedämpften Tonstärke durchaus kommunizieren kann.

Die Supergescheiten

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In jedem Team gibt es die Alles-, Besser- und Überwisser, die als zweibeinige Enzyklopädie durchs Leben laufen und alle ungefragt an ihrem Wissen teilhaben lassen möchten. Belanglose Gespräche arten zu Vorlesungen aus und die geballte Wissenslawine macht alle platt.

In einer Welt, die unter der zunehmenden Komplexität ächzt und viele das eigentliche Wissen an die digitalen Plattformen ausgelagert haben, ist viel eigenes, echtes Wissen sicher ein Vorteil. Die Aussage ‘Je mehr ich weiss, desto mehr weiss ich, dass ich nichts weiss’, besitzt einen interessanten, selbstreflektierenden Ansatz.

Echte Vielwissende prahlen nicht, weil sie viel wissen, sondern weil sie wissen, dass das Wissen täglich so stark zunimmt, dass auch der Gescheiteste zur Erkenntnis kommt, nichts zu wissen. Manchmal ist es gut, wenn man den ‘Überwissenden’, wenn diese es wieder mal übertreiben, zu verstehen gibt, dass die Zeit der Universalgenies vorbei ist und die Würze in der Kürze eine geflügelte Ausdrucksweise ist, die nach wie vor ihre Gültigkeit hat.

Die Gekränkten und Beurfsnörgler

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Es gibt die ‘Dauer-Gekränkten’ und ‘Berufsnörgler’, die als ‘ewige Jammeris’ durchs Leben stampfen und sich unverstanden wie auch zurückversetzt fühlen. Sie saugen wie ein schwarzes Loch alle Energie aus einem aus und hoffen dadurch ihre eigenen Batterien aufladen zu können, um frisch munitioniert neue Opfer zu finden. Lässt man sich auf sie ein, nehmen sie sofort die Opferrolle ein und suhlen sich darin.

Am bestens ist es, um diese einen weiten Bogen zu machen. Kann man ihnen nicht ausweichen, dann ist es ratsam mal Klartext zu reden, dass man mit dieser Haltung selbst nichts am Hut hat und lieber im Strom des Lebens ohne einen Mühlstein um den Hals schwimmen möchte. Die Gekränkten suchen dann in der Regel andere, denen sie sich aufdrängen können.

Die Gekränkten tragen den Schmerz dieser Welt mit sich herum, bewirtschaften diesen mit obsessiver Hartnäckigkeit und hoffen auf jene, die sich daran beteiligen wollen, damit es ihnen wieder besser geht. Sie machen eine Leichenbittermiene und können dem lustvollen Leben nichts abgewinnen. Das Leben ist eine Last, die sie gerne verteilen, damit sie sich wieder freier fühlen. Meiden sie solche Menschen oder raten sie ihnen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die meisten wenden sich danach beleidigt ab und sie haben ihre Ruhe. Die anderen nehmen ihren Rat ernst und kehren geläutert ins Leben zurück.

Der gefrässige Kummerkasten und die ölige Gerüchteküche

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Wo Menschen sich aufhalten, ist das Gerücht nicht weit. Menschen kommunizieren und sind oft mit sich im Widerspruch. Es wird getratscht, dass sich die Balken biegen und einem Hören und Sehen vergeht. Solche Gesprächsebenen sind unterirdisch und im zwischenmenschlichen Kellergewölbe angesiedelt.

Das leichte Zwiegespräch über das launige Wetter, das langweilige Fernsehprogramm oder die allerorts steigenden Einkaufspreise sind unverfänglich und tragen dazu bei, eine entspannende Wirkung auf die leichte Begegnung im Flur zu haben. Mühsam wird es dann, wenn man über Arbeitskollegen*innen herzieht, sie schlecht macht, in die Pfanne haut und konstruierte Geschichten in die Welt setzt, die jedem Märchen Konkurrenz machen.

Es ist grundsätzlich von Vorteil sich von solchen Menschen fernzuhalten, die mit ihren Lästermäulern, die Stimmung anheizen und sich daran ergötzen, wenn sich die anderen in die Haare kriegen. Den ‘Gerüchtemacher*innen’ sollte man von Zeit zu Zeit klar machen, dass das kein offizieller Beruf, sondern eine Zumutung ist, die vielen Betroffenen wertvolle Zeit wegstiehlt. Würde man die Zeit, die weltweit in der Arbeitswelt für die Bewirtschaftung von Gerüchten aufgewendet wird, für positive Sachen verwenden, könnte man ganze Gebirge versetzen und Wüsten fruchtbar machen.

Die ewigen Kritiker*innen

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Ehrliche und konstruktive Kritik ist gut und nährt sich aus der Vernunft. Es gibt aber auch die miese, herabwürdigende und vernichtende Kritik. Zuviel davon kann schnell zur tonnenschweren Last werden, Menschen erdrücken und ihnen schwer zusetzen. Insbesondere dann, wenn diese fies auf die Person zielt und die eigentliche Sache der Kritik dabei unbehelligt bleibt.

Die Speichellecker, Ja-Sager und jene, die den anderen immer nach dem Mund reden, sind auch nicht so beliebt. Sie loben das Blaue vom Himmel und machen das Gegenüber bei der nächsten Gelegenheit wieder fertig. Am besten ist es die ‘Berufskritiker*innen’ zu loben, sie mit den eigenen Waffen zu schlagen und diese so aus dem Verkehr zu ziehen.

Kritik ist wichtig. Sie soll jedoch so formuliert sein, dass die empfangende Person, den Mehrwert erkennt, das Kritische überwindet und dann für die Änderung echtes Lob abholen darf.

Die Rampensau, die immer den Lichtkegel der Scheinwerfer sucht

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Menschen lechzen nach Anerkennung. Die einen brauchen sie hie und da, die anderen sind mit ihr in homöopathischer Dosierung zufrieden. Es gibt jedoch auch diese, die sich immer in den Vordergrund drängen müssen und ein Selbstverständnis besitzen, das so mächtig ist wie der Himalaya.

Sie geben fremde Ideen als eigene aus und versuchen jeden Lorbeerkranz zu erhaschen, der an ihnen vorbeizieht. Hauptsache sie sind im Mittelpunkt und stehen im Lichtkegel der Scheinwerfer. Das Wichtigmachen auf Kosten der anderen nervt. Sie bringt viel Unruhe in eine Arbeitsgemeinschaft.

Am besten ist es, wenn man das Verhalten offen anspricht, unter Umständen auch blossstellt und klar macht, dass es der Teamstimmung abträglich ist. Alle wolle mal im Rampenlicht stehen und den Moment der Anerkennung einfordern und geniessen. Das ist aber erst möglich, wenn vorher auch etwas geleistet wurde, das diesen Akt rechtfertigt.

Stressmacher, Masochisten und andere Leidende

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Stress ist weit verbreitet. Die Verdichtung an Aufgaben nimmt in der heutigen Arbeitswelt stark zu. Viele ächzen unter der Arbeitslast. Es gibt jedoch auch solche, die daraus regelrecht einen Sport machen, das Leiden zelebrieren und allen im Team mitteilen, wie sie unter der Knute ihrer Aufgaben leiden und langsam daran zerbrechen.

Sie sind schon frühmorgens am Arbeitsplatz und löschen spätabends das Licht. Sie fühlen sich als die Helden der Arbeit und wollen allen zeigen, wie hart sie im Nehmen sind. Sie motzen die ganze Zeit herum, wenn die anderen es wagen nicht mit ihnen gleichzuziehen. Sie betrachten sich als Ur-Meter an dem sich gefälligst alle anderen zu messen haben. Wer aus der Reihe tanzt, ist nicht hart genug und taugt nichts.

Hat man mit ihnen Mitleid und möchte helfen, dann lassen sie sich nicht helfen, da sie der Meinung sind, dass ihre Arbeit so anspruchsvoll ist, dass nur die Stressmacher davon etwas verstehen. Schaut man genauer hin, ist es meistens umgekehrt. Wie geht man am besten mit ihnen um? Indem man ihnen zu verstehen gibt, dass dieser berufliche Leidensweg keinen Eindruck macht, es besser ist auf die Gesundheit zu achten, weil das schlussendlich dem eigenen Leben guttut und der Firma viel mehr hilft. Ausgeruhte, ausgeglichene und positive Menschen arbeiten einfach besser.

Fazit

In jedem Team gibt es solche und solche Menschen. Ein gutes und ausgeglichenes Team mit Menschen, die Freude an der Arbeit haben, aber auch wissen wann genug ist, macht die Zusammenarbeit viel mehr Freude. Ist die Freude weg, macht ein Jobwechsel Sinn.