Sep 6

Ohne Gymnasium keine Jobsicherheit,…

Autor: PersonalRadar

…denn die einfache Berufslehre macht früher oder später sowieso arbeitslos. Ist das so?

Nicht allen bekommt das Gymnasium gut… (Bildquelle: www.pixabay.com, Fotograf: Chuk Yong)

Gute Eltern machen sich immer Sorgen um den Nachwuchs. Gerade während der intensiven Bildungsphase von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen die Zeichen auf Sturm. Insbesondere dann, wenn sich entscheidet, ob der Nachwuchs es ins Gymnasium schafft oder nicht.

Die einen überwinden die Hürden locker, ein Teil nur mit Ach und Krach und die anderen gar nicht. Gerade jene Gruppe, deren Resultate auf Messers Schneide stehen, werden intensiv von der privaten ‚Wissensvermittlungsindustrie’ liebevoll umgarnt, damit der pubertierende Nachwuchs dieser besorgten Eltern, begleitet durch einen tiefen Griff in die Geldbörse, doch noch die Aufnahme ins Gymnasium schafft. Im Notfall kann man immer mit dem Anwalt gegen nicht einsichtige Lehrerinnen oder Lehrer vorgehen, die angeblich total unfähig sind den Nachwuchs richtig einzuschätzen und dafür verantwortlich gemacht werden, wenn die elterlichen Träume von der akademischen Karriere der eigenen Kindern trocken zerplatzen. Ist das wirklich so schlimm?

Nur weil man studiert, ist das noch lange kein Freibrief für einen gnädig gestimmten  Arbeitsmarkt, ein stetes Einkommen und stabile Arbeitsplatzsicherheit. Gerade Personaldienstleister machen immer wieder die Erfahrung, dass die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt nur jene beruflichen Fähigkeiten am besten aufnehmen, die sie wirklich brauchen und nötig haben. Ein abgeschlossenes Studium ist schon lange keine Garantie mehr für anhaltenden Berufserfolg.

Bildung ist nie falsch oder richtig. Bildung per se ist immer gut. Die akademische Bildung der ‚Kopfarbeiter‘ ist genau so wichtig wie die industrielle, betriebliche oder handwerkliche Praxisbildung der ‚Handarbeiter‘. Wichtig ist und bleibt die Tatsache, dass Menschen, die ihre Arbeit lieben, meistens  bessere Resultate liefern und mit Leidenschaft dranbleiben. Das funktioniert, wenn vorher die richtigen Bildungsentscheidungen gefällt wurden. Menschen kommen dann beruflich richtig in Fahrt, wenn sie dort eingesetzt werden, wo sie glücklich und zufrieden sind (Bildquelle: www.pixabay.com, Fotograf: Franck Barske). Bildung 2 Franck Barske

In den vergangenen Jahrzehnten war das Bildungssystem starr, dogmatisch und nicht flexibel. Schon früh mussten sich die Betroffenen für eine Richtung entscheiden. Entweder Lehre oder der Besuch einer Mittelschule. Das heutige Bildungssystem ist extrem durchlässig geworden und bietet immens viele Möglichkeiten an.

Auch eine handwerkliche Lehre kann zur Berufsmatura und anschliessenden Besuch einer Fachhochschule führen. Gerade die technisch-handwerklichen Berufe werden immer komplexer und anspruchsvoller.

Vor längerer Zeit hat einmal der ‚Der Beobachter‘ einen Beitrag mit dem Titel ‚Du musst ins Gymi’ publiziert. Dieser zeigt klar auf, dass sich nicht alle Kinder für das Gymnasium eignen und der Arbeitsmarkt eine akademische Schwemme auch nie aufnehmen könnte. Ein Ingenieur für Klimatechnik braucht immer noch den handwerklichen Fachtechniker, der montiert, schraubt und anschliesst. Beide Fachkräfte sind auf Gedeih und Verderben auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen. Zum Glück schaffen es nicht alle ins Gymi. Es würde auch der akademischen Welt nicht gut bekommen.

PersonalRadar möchte zu diesem Blogbeitrag noch auf einen weiteren Beitrag aufmerksam machen, der mal vor Jahren in der NZZ mit dem Titel: Du musst da rein – Ein Platz im Gymnasium ist so gefragt wie nie erschien. Das Thema scheint uns noch lange zu begleiten.