Dez 2

Babylon ist Teil der Arbeitswelt.

Autor: PersonalRadar

Viele von uns, auch wenn man nur über bescheidene Theologiekenntnisse verfügt, kennen die Geschichte des Turmbaus zu Babel und die darauf folgende weltweite Sprachwirrnis.

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von Menschen, die aus aller Welt stammen und mit ihren Sprachen diese stark prägen. Gerade mit Redensarten kann man schnell das blaue Wunder erleben. Redensarten sind Glückssache!

Die Tschechen zum Beispiel. Wenn in ihrer Sprache jemand ‚Dreck am Stecken hat‘, weil man vielleicht in der Heimat etwas ausgefressen hat, dann lautet die Redensart ‚Butter auf dem Kopf‘ (‚má máslo na hlave‘). Diejenigen, die aber ihre Siebensachen packen, packen im Tschechischen ihre ‚fünf Pflaumen‘ zusammen (‚sbalit si svych pet svestek‘), leben sie am neuen Ort wie die Made im Speck, heisst das dort wie ‚das Schwein im Roggen‘ (‚prase v zite‘).

Wenn in der deutschsprachigen Welt die gebratenen Tauben in die Mäuler fliegen, dann segeln lustigerweise den Italienern ‚keine Lasagne in den Mund‘ (‚A nessuno piovono le lasagne in bocca‘). Sollten sich die Franzosen klammheimlich französisch verabschieden, würden sie das auf die nicht anwesenden Engländer münzen und sich daher ‚englisch vom Acker machen‘ (‚filer à l’anglaise‘).

Auch die Spanier geben uns manchmal Rätsel auf. Was diese nämlich nicht verstehen, schieben sie locker auf die Chinesen (‚esto me suena a chino‘). Derweilen die Italiener sich am Kopf kratzen und den Arabern die Schuld geben, wenn sie etwas nicht auf die Reihe bringen (‚per me questo è arabo‘).

Wenn man übrigens zum Ausdruck bringen möchte, dass eine Sache schlichtweg nichts bringt und keinen Sinn macht, tragen die Griechen ‚Eulen nach Athen‘, die Deutschen und Schweizer ‚Wasser in den Rhein‘, die Holländer ‚Tannen nach Norwegen‘ und die ‚Tschechen Holz in den Wald‘. Tja Babylon lässt grüssen. Redensarten müssen nicht immer Sinn machen.

Passen Sie auf – auch das Herz wird stark gestresst. Wird der Brustdruck gross, öffnen die Franzosen ihr Herz (‚parler à coeur ouvert‘) und die Italiener nehmen es, um ihm wahrscheinlich wieder auf die Sprünge zu helfen, zärtlich in die Hand (‚parlare col cuore in mano‘).

(Bildquelle: www.pixabay.com

Nicht nur die Deutschen und Schweizer machen manchmal aus einer Mücke einen mächtigen Elefanten, wenn das Erwartete nicht so wird, wie wir es uns insgeheim wünschen.

Da wird die Mücke bei den Tschechen ein genügsames Kamel (‚dla z komára velbloud‚), bei den Franzosen die Fliege ein Rüsseltier (‚faire d’une mouche un élephant‘) und bei den Spaniern der Floh ein Dickhäuter (‚hacer de una pulga un elefante‘).

Wie allen bekannt ist, gibt es in Polen keine wild lebenden Elefanten. Aber wenn dort sinnigerweise ein Büro aufmacht wird, dann wird die feine Nadel zur groben Heugabel (‚robic z igly widly‘).

Gute Kenntnisse von Fremdsprachen für den Berufsalltag sind von Vorteil. Kenntnisse der üblichen Redensarten dieser Sprachen ist besser, um nicht in den Fettnapf zu treten.