Jul 25

Die Rolle Sozialer Medien im Active Sourcing: Hype oder Erfolgsgarant?

Autor: PersonalRadar

Im Zuge der Digitalisierung und des stetigen Fortschritts im Personalwesen hat sich auch die Rekrutierung von Bewerbern stark gewandelt. Active Sourcing, die proaktive Ansprache potenzieller Kandidaten, hat sich als vielversprechende Methode etabliert, um qualifizierte Talente für offene Stellen zu gewinnen.

In diesem Bericht wird die Rolle Sozialer Medien im Active Sourcing näher beurteilt, ob der Einsatz von Plattformen wie LinkedIn, Xing, Facebook und Co. tatsächlich lohnenswert ist oder lediglich einem Hype folgt.

Die Bedeutung Sozialer Medien im Active Sourcing

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Soziale Medien bieten Unternehmen eine Vielzahl von Möglichkeiten, um potenzielle Bewerber zu identifizieren, zu erreichen und für sich zu gewinnen. Mit Millionen von Nutzern weltweit und einer Fülle von Informationen über Berufserfahrung, Fähigkeiten und Interessen bieten Plattformen wie LinkedIn und Xing eine reiche Quelle potenzieller Kandidaten:innen. Der Zugriff auf diese Daten ermöglicht es Recruitern:innen, gezielt nach Bewerbenden mit den gewünschten Qualifikationen und Erfahrungen zu suchen und diese direkt anzusprechen.

Vor- und Nachteile der Sozialen Medien im Active Sourcing

Vorteile:

  1. Breite Reichweite: Soziale Medien haben eine enorme Nutzerbasis, die es Unternehmen ermöglicht, ein breites Publikum anzusprechen und potenzielle Bewerbende  aus verschiedenen Branchen und Fachgebieten zu erreichen.
  2. Zielgerichtete Suche: Mit den leistungsstarken Suchfunktionen können Recruiter:innen spezifische Kriterien festlegen und gezielt nach Kandidaten:innen suchen, die den Anforderungen einer bestimmten Stelle entsprechen.
  3. Direkte Ansprache: Durch persönliche Nachrichten können Unternehmen direkt mit Kandidaten:innen kommunizieren und ihr Interesse an einer Zusammenarbeit signalisieren, was die Chancen einer Kontaktaufnahme erhöht.

Nachteile:

  1. Hoher Zeitaufwand: Die Suche nach den richtigen Kandidaten:innen erfordert Zeit und Mühe, da sich nicht alle potenzielle Bewerber:innen leicht identifizieren lassen.
  2. Passive Kandidaten:innen: Nicht alle qualifizierte Bewerber:innen sind aktiv auf sozialen Plattformen präsent, was die Anzahl der potenziellen Kandidaten:innen einschränken kann.
  3. Geringe Antwortquote: Die direkte Ansprache von Kandidaten:innen über Soziale Medien führt nicht immer zu einer hohen Antwortquote, da viele Nutzende solche Nachrichten ignorieren oder als unerwünschte Werbung betrachten.

Erfolgsmessung und ROI (Return Of Investment)

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Ein kritischer Aspekt beim Einsatz Sozialer Medien im Active Sourcing ist die Erfolgsmessung und die Ermittlung des Return on Investment (ROI). Unternehmen sollten den Zeitaufwand, die Ressourcen und die Kosten für die Nutzung Sozialer Medien für die Rekrutierung von Bewerbenden gegenüberstellen und die tatsächlichen Erfolge in Form von Einstellungen und langfristiger Mitarbeiterbindung analysieren. Es ist wichtig, den tatsächlichen Beitrag von Sozialen Medien zur Mitarbeitergewinnung und zum Unternehmenserfolg zu bewerten.

Datenschutz und rechtliche Aspekte

Die Nutzung Sozialer Medien im Active Sourcing birgt auch rechtliche Herausforderungen. Datenschutzrichtlinien müssen strikt eingehalten werden, um die Privatsphäre der Bewerber zu schützen. Das Sammeln, Speichern und Verwenden von Daten aus Sozialen Medien sollte in Einklang mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften stehen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Schlussfolgerungen

Soziale Medien haben zweifellos das Potenzial, ein wertvolles Instrument im Active Sourcing zu sein. Die breite Reichweite, die gezielte Suche und die direkte Ansprache von Kandidaten bieten Möglichkeiten, talentierte Bewerbende für offene Stellen zu gewinnen. Allerdings ist der Erfolg von der sorgfältigen Planung, dem gezielten Einsatz und der Messung der Ergebnisse abhängig.

Es ist wichtig, dass Unternehmen einen ausgewogenen Ansatz verfolgen und Soziale Medien nicht als alleinige Lösung betrachten. Traditionelle Rekrutierungsmethoden sollten weiterhin genutzt werden, um eine vielseitige und erfolgreiche Talentgewinnung zu gewährleisten.

Bis es zur Anstellung kommt, benötigt es unter Umständen viel Rekrutierungsaufwand (Bildquelle: www.personalradar.ch)

Die Messung des ROI ist von entscheidender Bedeutung, um den Erfolg des Einsatzes von Sozialen Medien im Active Sourcing zu bestimmen. Datenbasierte Analysen können dabei helfen, den Wert dieser Methode zu ermitteln und etwaige Optimierungen vorzunehmen.

Abschliessend lässt sich festhalten, dass Soziale Medien im Active Sourcing keine Modeerscheinung sind, sondern ein nützliches Instrument, wenn sie richtig eingesetzt und sorgfältig überwacht werden.

Mit einem klaren strategischen Ansatz und einem Bewusstsein für Datenschutz und rechtliche Aspekte können Unternehmen von den Vorteilen dieser Plattformen profitieren und qualifizierte Bewerbende für ihre Stellenangebote gewinnen.