Mrz 18

Aushelfen, wo Hilfe gebraucht werden kann…

Autor: PersonalRadar

Aufgrund der Corona-Krise sind Gesellschaft, Wirtschaft und Politik besonders gefordert; oft genug auch überfordert. Sachliche Gelassenheit, uneigennützige Hilfsbereitschaft und empathische Solidarität mit denen, die auf diese Werte nun dringend angewiesen sind, ist das Gebot der Stunde. Aushelfen, wo Hilfe gebraucht wird…

Was gestern noch eine Selbstverständlichkeit war, kann Morgen schon zur Ausnahme werden. Existenzängste, Langeweile, Verhaltensdruck, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Versorgungengpässe sind zum Beispiel Erfahrungen, die nur solche kennen, die aus Kriegs-oder Krisengebieten kommen oder wo eine verherrende Mangelwirtschaft vorherrschend erodierende, krude Politsysteme abbilden. Alles Zustände, die man in der stabilen Schweiz nicht kennt. Das löst deshalb irrationale Ängste aus, die man jedoch nicht ignorieren soll, sondern ernst nehmen muss. Angst ist der Brennstoff des Widerspruchs. Sie treibt viele um. Manchmal auch in den Wahnsinn (Bildquelle: www.pixabay.com, Fotograf: panos13121)

Viele Menschen sind krank oder müssen wegen behördlich erlassenen Schutzbestimmungen in der Quarantäne ausharren bis sie Gewissheit haben, nicht mehr ansteckend zu sein. Viele arbeiten von zuhause aus oder halten die Stellung so gut wie möglich, dort wo sie gebraucht werden. Schulen, Kindergärten und Kitas sind auf unbestimmte Zeit zu. Der Ausnahmezustand ist plötzlich und rabiat neu. Viele sind total gestresst oder psychologisch in einem nie dagewesenen Ausnahmezustand, weil sie mit der Situation Mühe haben und nichts dergleichen bis anhin erleben mussten.

Von einem Tag auf den anderen muss man zuhause bleiben. Die überdrehte Freizeit- und Multioptionsgesellschaft erlebt den konsequenten ‚Shutdown‘ in Kaskaden. Vielen fällt die Decke auf den Kopf und sind daher mit der vielen ‚Un-Freizeit‘ nachhaltig überfordert, weil sie das so nicht kennen oder von den vielen gewohnten Alltagsaktivitäten so säuselnd sediert sind, dass quasi das unfreiwillige ‚Wach-Koma‘ der neue Albtraum vieler wird. Nichts zu tun haben oder nichts machen dürfen, die behördlich verordnete Untätigkeit, löst bei vielen Ohnmachts- und Wutgefühle aus. ‚What the hell do they think?‘ 

Die Absage ist der neue Höllenstempel geworden. Die Welten der Gastronomie, Kunst, Musik, Partys, Veranstaltungen, Bildung und allgemeine Unterhaltung werden regelrecht pulverisiert und vernichtet. Viele bewegen sich finanziell auf dünnem Eis und brechen ein. Werden sie gerettet? Springt der Staat ein? Wahrscheinlich enden diese als Kollateralschäden der globalen Virusattacke (Bildquelle: www.pixabay.ch, Fotograf: Viktor Kunst)

Die neue Wirklichkeit ist die Reduktion auf das eigene Ich. Vielen macht das innerlich Angst, weil sie unter Umständen zu Reaktionen neigen, die sie so nicht von sich kennen. Auf der anderen Seite sind die Reflektierten dafür dankbar, dass die hohe Geschwindigkeit des Lebens sich in schleichende Gemächlichkeit umwandelt und sich dabei als Nebeneffekt so intensiv selber besser kennen lernen, dass sie mit Erstaunen Teile ihres Wesens präziser erkennen, die ihnen bei der täglichen Hetze bis anhin verborgen blieben oder verloren gingen.

Die Sichtweise verändert sich. Vielleicht macht sich auch Fatalismus breit und man akzeptiert die Geschehnisse so wie sie sich entwickeln. Das Vorher wird im Nachher bestimmt eine andere Gestalt annehmen.

Die neuen, unfreiwilligen Schicksals- und Zwangsgemeinschaften sind auf sich selber zurück geworfen. Alte, totgeglaubte gesellschaftliche Werte, die immer mehr als überkommene ‚Non-Valeur‘ bezeichnet werden, feiern Urständ und kommen in alter Frische daher. Die Krise trägt vielleicht auch dazu bei, dass wir wieder vermehrt den Wert des Miteinanders erkennen und Gespräche geführt werden, die nicht an sozialer Kälte ersticken, sondern durch einfühlsame Warmherzigkeit manchen ans Herz gehen und dieses, ob soviel erstaunlich und nicht für möglich gehaltene neue Menschlichkeit, ganz aufgeregt im Brustkorb schlägt.

Viele Organisationen, Institutionen, Firmen oder andere sind jetzt dringend auf Hilfs- und Aushilfskräfte angewiesen, die einfach anpacken wollen und dazu beitragen, dass wir alle einigermassen unbeschadet aus dieser Situation kommen. Wo aber suchen und finden? Es gibt dazu schon die ersten Apps und Möglichkeiten, um solche Angebote möglichst schnell zu finden. Auch jobchannel und X28 haben reagiert wie folgt:

Nutzen sie das kostenlose Angebot und schalten sie hier Jobangebote auf, wenn sie Hilfe oder Unterstützung brauchen. Klicken sie einfach aufs Bild und los geht es (Bildquelle: www.aushilfe-jobs.ch

Diese Pandemie fordert uns alle bis zum vermeintlich Äussersten. Es kann aber noch schlimmer kommen oder bald schon wieder vorüber sein. Viele sind stark verunsichert, weil nur sehr alte Menschen sich noch an Zeiten erinnern können, während denen die persönliche Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, die logistische Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern unsicher blieb und die Ungewissheit zur hartnäckigen Begleiterin wurde.

Wir sind von solchen Zeiten jedoch meilenweit entfernt. Die Grundversorgung ist gewährleistet. Niemand leidet Hunger oder Durst. Die Infrastruktur funktioniert tadellos. Eine Katastrophenausrüstung muss nicht gekauft werden. Die Energiedienstleister versorgen die Wirtschaft und die Menschen zuverlässig mit Strom, Gas und Wasser. Die Campingausrüstung kann im Keller belassen werden und das Hamstern von Holzkohle für den Grill ist auch nicht nötig. Die staatlichen Institiutionen funktionieren ebenso tadellos. Die Anarchie ist nicht ausgebrochen. Die Sicherheit ist absolut gewährleistet. Die Sicherheitsdienste und Blaulichtorganisationen sind präsent und machen ihren Job tadellos. Auch die Gesundheitsdienste arbeiten zuverlässig bis an den Rand der Erschöpfung.

Vertrauen wir auf die soliden Werte dieses Landes. Informieren Sie sich durch seriöse Quellen. Hören Sie den wirklichen Experten/-innen zu, die was zu sagen haben. Ignorieren sie den digitalen Lärm des Halb- oder Nichtwissens. Bleiben Sie achtsam und gesund!

An dieser Stelle möchte sich PersonalRadar bei all denen bedanken, die sich für unsere Gemeinschaft einsetzen, etwas tun und nicht nur darüber lamentieren, dass das was viele im Moment nicht selbstbestimmt tun können, halt einfach einschränken müssen. Diese aufgestaute Energie kann man jetzt sinnstiftend der Allgemeinheit, die darauf angewiesen ist, zur Verfügung stellen. Honi soit qui mal y pense!

Die Corona-Krise macht uns unfrei. An dieser Stelle will PersonalRadar all diesen Menschen danken, die sich dafür mit voller Kraft einsetzen, dass wir bald wieder frei sind. MERCI! (Bildquelle: www.pixabay.com, Fotograf: klimkin)