Mrz 17

Frazzing: die Selbststrangulation mit den sozialen Netzwerken.

Autor: PersonalRadar

Sind Sie vergesslich? Sind Sie nicht bei der Sache? Können Sie sich nicht konzentrieren?

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Das Wetter muss nicht zwingend daran Schuld sein. Die hormonelle Unpässlichkeit ist vielleicht auch nicht die tiefere Ursache. Ihre Schlafgewohnheit ist unauffällig. Die Versorgung mit Vitaminen wie auch mit lebenswichtigen Mineralstoffen ist optimal. Sie haben keine Erklärung für Ihr Verhalten? Was ist es dann?

Sie leiden vielleicht an der um sich greifenden Zivilisationskrankheit der chronischen Zerstreuung. Die Menschen googeln, facebooken, whatsappen, titoken, instagramen, bloggen twittern und mailen um die Wette. Viele sind der Meinung, wer nicht daran teilnimmt, ist ein Ignorant oder suspekt.

Die angeblich immer wichtig werdende Kommunikationskultur der Infonauten verpestet unsere Lebens- und Arbeitsweise. Auch die sogenannten Sozialen Netzwerke wie Facebook, Xing, Linkedn und Kohorten, drängen uns sanft mit pushigen Erinnerungstools zur Illusion, im globalen Dorf der Web-Eitelkeiten wichtig zu sein. Dabei verlieren wir uns immer mehr in den trüben Tiefen der Banalitäten.

Die Süchtigen nach Aufmerksamkeit leiden an ‚Kommunikations-Spastik’, die wie irre Hamster das Rad drehen und glauben, dass der dabei aufkommende Schwindel mit Dynamik zu tun habe. Für diesen Zustand gibt es den Fachbegriff ‚Frazzing’. Das ist das Kürzel für ‚Frantic Multitasking’ und heisst soviel wie ‚die rasende Form der Mehrfachbeschäftigung’.

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Die multitaskende Arbeitswelt ist teuer und sicher nicht effizient. Oft haben die neuen Informationsplattformen auch keinen betriebswirtschaftlichen Wert. Sie lenken ab, stören die Konzentration und fressen Arbeitszeit auf. Auch die Psychologen/-innen und Neurologen/-innen fragen sich in neuen wissenschaftlichen Untersuchungen, was diese Technik für Auswirkungen auf den Menschen hat.

Die meisten Anwendenden nutzen die neuen Möglichkeiten ausgiebig. Diese nutzen die Menschen ebenso extensiv aus und bewirtschaften oder vermarkten ihre Daten, Suchverhalten und digitalen Vorlieben bis zum geht nicht mehr.

Die hastige, impulsive, nervöse Oberflächlichkeit, das bewusste schnelle Hin- und Herzappen zwischen den verschiedenen Anforderungen, lässt keine klaren Gedanken mehr zu und wirkt sich früher oder später auf die Arbeitsqualität aus. Wir treiben uns langsam gewollt in den Wahnsinn und fragen uns immer mehr, ob der Wahn auch wirklich Sinn macht.

Am besten ist es sich ein klar limitiertes Zeitfenster für solche Tätigkeiten zu reservieren und den Rest des Tages mit der eigentlichen Arbeit zu verbringen.

Das Hirn wird dann weniger schnell müde und freut sich, wenn es sich seiner eigentlichen Aufgabe wieder widmen kann: nämlich die seriöse Informationsverarbeitung zum Wohl der eigenen geistigen Gesundheit und im Interesse der Arbeitgebenden, die es zu schätzen wissen, wenn sie mit der ungeteilten Aufmerksamkeit ihrer Mitarbeitenden rechnen können.