Mrz 3

Gratis Kaffee? Bieten sie mehr. 9 Tipps dazu.

Autor: PersonalRadar

Unternehmen sind im Wettbewerb um die Besten. Der Mangel an guten Mitarbeitenden treibt zuweilen merkwürdige Blüten. Halten sie sich an die folgende Faustregel: wenn sie als Arbeitgeber mehr als nur den Arbeitsplatz bieten, dann machen sie das bekannt. Möglichst schon vor dem Anstellungsgespräch.

Denn Firmen in gleichen oder ähnlichen Branchen unterscheiden sich immer weniger. Viele versuchen ihre Alleinstellungsmerkmale diffus zu schärfen und hoffen krampfhaft ihre Position bei der Personalsuche besser zur Geltung bringen zu können. Das ist gut gemeint, bringt aber in der Regel nicht viel. Die Wirkung verpufft schnell.

(Bildquelle: www.pks-personal.ch)

Heute werden andere Benefits erwartet, die dazu führen, um Entscheidungen in die eine oder andere Richtung kippen zu lassen. Der Gratiskaffee lockt niemanden aus der Reserve. Personalgewinnung hat viel mit Eigenmarketing des Unternehmens zu tun. Firmen, die über ihre Vor- und Nachteile berichten, haben es einfacher neues Personal zu gewinnen. Nachfolgend 9 Tipps dazu:

1. Vertrauen schenken! Jetzt ehrlich?

Ja! Eine gute, faire Arbeitskultur entwickelt sich nur, wenn Vertrauen den Kitt dieser bildet. Sie fördert die Wirtschaftlichkeit. Auch die Arbeitsstimmung. Ist diese mal im Keller, kommt sie meistens nicht mehr hoch. Die Kontrollfreaks werden selbstverständlich mit dem alten Spruch von Lenin kommen, dass Vertrauen gut, aber Kontrolle noch besser ist. Entmachten sie diese. Schenken sie ohne Kompromisse Vertrauen und machen sie daraus keinen Hehl. Wer Vertrauen missbraucht, ist dumm und schadet sich selbst massiv. Die Wenigsten tun das. Reden sie unbedingt darüber, dass der Vertrauensvorschuss in der Firma ehrlich gemeint ist.

2. Fehler herzlich willkommen

Wer keine Fehler macht, soll den ersten Stein ins Glashaus werfen. Die Glashäuser werden alle intakt bleiben. ‘Null-Fehler-Toleranz’ ist nie machbar. Menschen machen immer Fehler. Wer keine Fehler machen darf, gibt diese auch nicht zu. Die Qualität sinkt und die Probleme fangen erst richtig an. Eine ehrliche Fehlerkultur wird die Stimmung spürbar entspannen. Wer immer die gleichen Fehler macht ist aber bei aller Offenheit untragbar. Wer Fehler machen darf und daraus lernt, entwickelt sich weiter.

3. Machen sie Verantwortung attraktiv

Wer Fehler machen darf, ist bereit Verantwortung zu übernehmen. Das Übernehmen von Verantwortung ist nicht immer einfach. Viel überschätzen ihre Fähigkeiten, fühlen sich überfordert oder fürchten die Folgen der Bürde. Ermutigen sie die Fähigen Schritt für Schritt mehr Verantwortung zu übernehmen. Das fördert den Prozess der Selbstbefähigung und führt dazu, dass Menschen in einem Unternehmen erkennen, dass sie aufsteigen dürfen, mehr Geld verdienen können und allen Grund haben zu bleiben. Unternehmen, die die Fähigen fördern, werden Zukunft haben. Alle anderen verschwinden. Planen sie Karrieren mit den Fähigen und halten sie sich daran. Das verpflichtet.

4. Anständige und faire Löhne binden

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Das Herumschachern mit den Löhnen ist vielerorts unwürdig. Firmen, die zwischen Frauen- und Männerlöhnen unterscheiden, sind eh jenseits von Gut und Böse. Zahlen sie fair. Wer fair zahlt und vielleicht noch ein bisschen mehr, erhält faire Gegenleistungen. Firmen, die Mitarbeitende noch wie Leibeigene behandeln und ihnen zu spüren geben, dass sie froh sein dürfen, überhaupt Lohn zu erhalten, werden bald nur noch das Echo in den leeren Räumen hören. Die Mitarbeitenden suchen das Weite und gehen dort arbeiten, wo das Lohngefüge fair und transparent ist. Wer andere bescheisst, wird beschissen. Menschen entwickeln viel Fantasie, wenn es um die Bedienung der niederen Instinkte geht. Lassen sie es nie so weit kommen. Wer fair zahlt, wird als Arbeitgeber vielen Problemen aus dem Weg gehen.

5. Weiterbildung ist keine Alibiübung

Zeigen sie auf, dass Weiterbildung keine Last für die Firma ist, sondern die Bereitschaft dazu ein wichtiges Einstellungskriterium ist. Die Zeiten als man 40 Jahre ohne Weiterbildung einfach seiner Arbeit nachging und dann die Pensionierung folgte, sind endgültig Geschichte. Firmen profitieren stark von der Weiterbildungsbereitschaft der Belegschaft. Fördern sie Menschen und der Firma geht es eindeutig besser. Geht es dem Personal gut, geht es der Firma gut. So einfach ist das. Halten sie mit ihrem Förderprogramm nicht hinter dem Berg, sondern hängen sie es an die grosse Glocke. Halten sie sich an Abmachungen und bieten sie den frisch Ausgebildeten Aufstiegs- und Entwicklungschancen, damit das von der Firma finanzierte Wissen auch langfristig zur Verfügung steht.

6. Flexibilität der Arbeitszeit ist ein Muss

Vor der Coronapandemie war Homeoffice angeblich nicht möglich. Die Pandemie hat uns alle eines Besseren belehrt. Es ging nicht mehr anders. Viele habe neue Erfahrungen gemacht. Viele wollten danach wieder zurück. Homeoffice muss möglich sein, wo Arbeitsprozesse das zulassen. Den meisten ist gedient, wenn sie einen Tag zuhause arbeiten können. Es gibt immer welche, die solche Angebote ausnutzen und den Arbeitgeber nach Strich und Faden hintergehen. Sie sind das geschenkte Vertrauen nicht wert und man trennt sich am besten von ihnen. Sofort. Das Leben ist komplex und kompliziert. Flexible Arbeitsmöglichkeiten und -zeiten werden geschätzt. Sie ermöglichen den Mitarbeitenden, die zum Beispiel Eltern sind, sich mit den Kindern gut organisieren zu können. Arbeitgeber, die sich den Realitäten des Lebens bewusst sind, werden von Mitarbeitenden besonders geschätzt.

7. Die Infrastruktur ist nicht aus der Brockenstube

Wenn der Computer der Firma fast schon so alt ist wie die private Schreibmaschine im Keller, dann kommt es nicht gut. Mitarbeitende können nur vernünftig arbeiten, wenn die Arbeitsgeräte neuwertig sind und funktionieren. Altes Werkzeug, alte Bürogeräte und überhaupt alte Ausrüstung behindert die Arbeitseffizienz. Viele halten das für eine Selbstverständlichkeit, dass die Infrastruktur auf dem neusten Stand ist. Das ist in vielen Firmen nach wie vor nicht der Fall. Das Personal muss sich mit alten Betriebsmitteln herumschlagen und der Zeitaufwand ist um ein Vielfaches höher, um nur annähernd die gleichen Resultate zu erreichen als mit modernen. Eine neuzeitliche Arbeitsumgebung wird vom Personal geschätzt. Investieren sie. Danach können sie auch mehr verlangen.

8. Bieten sie Benefits, die echt sind

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Bauschen sie Angebote nicht auf, die leicht als Mogelpackung zu erkennen sind. Das erzeugt nur Misstrauen und Irritation. Bieten sie echte Vorteile an. Beiträge zum Benzin, ÖV, Unterstützung für das Fitnessstudio nebenan oder Vergünstigung im Personalrestaurant sind Mehrwerte, die real und spürbar sind. Achten sie auf eine attraktive Altersvorsorge und gestalten sie diese so aus, dass Mitarbeitende spüren, dass sie ihnen nicht egal sind.

9. Ehrlichkeit ist eine harte Währung

Seien sie ehrlich mit dem Personal. Man kann nicht immer alles offenlegen. Mitarbeitende spüren jedoch schnell, wenn in der Firma geflunkert wird und die Ehrlichkeit auf der Strecke bleibt. Das fördert die Gerüchteküche und die Unruhe. Seien sie ehrlich, wenn es auch mal schlechte Nachrichten gibt, mit denen man keinen Blumentopf gewinnen kann. Mitarbeitende wissen dann woran sie sind und können sich darauf einstellen. Ehrlichkeit ist eine harte Währung und zahlt sich früher oder später in klingende Münze aus.

Fazit:

Eine Unternehmenskultur schafft man nicht einfach über Nacht. Das braucht Zeit und einen langen Atem. Wer jedoch lieber kurzatmig unterwegs ist, wird die Strecke nie schaffen.