Jun 24

Gutscheine für Arbeitslose! Eine Schnappsidee oder eine Idee mit Geist?

Autor: PersonalRadar

Beratungsgutscheine für Arbeitslose? Schweizer Politiker/-innen fordern, dass stellensuchende Menschen der Zugang zu den privaten Arbeitsvermitteln geöffnet wird.

Interessanterweise war dieser jedoch nie verschlossen. Das  Vermittlungs- und Beratungspotenzial der privaten Personaldienstleister kann zur jeder Zeit beansprucht werden. Die öffentlichen regionalen Arbeitsvermittlungszentren (www.rav.ch) sehen einer engeren Zusammenarbeit kritisch entgegen, da die Aufgaben angeblich verschieden sind. Die Politik ist der Meinung, dass man mit einer verbesserten Zusammenarbeit viel Geld spart und die staatlichen Dienstleistungen nicht unnötig aufgebläht werden. Was nun?

Gemäss dem Verband der Personaldienstleister www.swissstaffing.ch bestehen aber schon seit vielen Jahren zum Teil intensive Einzelkontakte zwischen öffentlichen und privaten Dienstleistern, die aber punktuell und ohne strategische Logik gepflegt werden. Also eine lockere, nette Zusammenarbeit. Von Zeit zu Zeit hilft man sich ein wenig aus. Bei einem gewaltigen Schuldenberg der Arbeitslosenversicherung von CHF 5 Milliarden wäre es aber an der Zeit, dass das System sofort verbessert wird. Die Schulden werden nämlich später von uns allen beglichen.

Bei der Anmeldung bei einem regionalen RAV wäre es zukünftig wichtig, dass sofort entschieden wird, wer, wo und wann welche Versicherungsleistung in Anspruch nehmen kann. Die private Personaldienstleistungsindustrie schliesst pro Jahr immerhin 300’000 Arbeitsverhältnisse ab. Diese Branche hat Erfahrung. Diese Branche hat aber auch eine hohe Dynamik, da ihre Rahmenbedingungen weitaus weniger behindern, als jene der öffentlichen Arbeitsvermittlung.

Der Vorwurf der öffentlichen Arbeitsvermittlung ist, dass sich die privaten nur auf die gut vermittelbaren Arbeitslosen stürzen. Aber wo ist das Problem? Arbeitslosen Menschen ist es gleichgültig durch wen sie zu einem neuen Job kommen. Wie schneller man wieder im Arbeitsprozess ist, desto günstiger kommt es für alle. Wie könnte die Zusammenarbeit sein?

  • Die privaten könnten den öffentlichen Vermittlern gegen einen Deckungsbeitrag und Erfolgsbeteiligung personell unter die Arme greifen
  • Der Wettbewerbsdruck könnte erhöht werden, indem die Versicherten einen Beratungsgutschein erhalten und dann selber entscheiden, beim wem sie diesen einlösen möchten

Es ist alles eine Frage der Zeit. Die teure und aufwendige Verwaltung von arbeitslosen Menschen wird verschwinden, sobald diese einfach nicht mehr finanziert werden kann. Die Erhöhung der Arbeitslosenversicherung (ALV) ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Es ist Zeit, dass die Vertreter/-innen der öffentlichen wie auch privaten Vermittler endlich zusammen sitzen und ein Rahmenbedingungen ausarbeiten, die eine möglichst effektive Zusammenarbeit ermöglicht. Misstrauen ist fehl am Platz.