Okt 1

Das Dreiecksverhältnis Bewerbende, Kunden und Personaldienstleistende muss vertrauensvoll sein.

Autor: PersonalRadar

Die Suche wie auch das Finden von neuen Jobs und Personal sind alltägliche Geschichten. Jeden Tag werden Positionen in der Berufswelt frei, weil Menschen ihre Anstellungen kündigen, pensioniert, entlassen, freigestellt oder wieder frisch angestellt werden. Je nach Wirtschaftslage dreht sich das Karussell schneller oder langsamer. Es dreht sich aber immer.

Wirtschaftliche Beziehungen und Interessen sind komplex und müssen gepflegt werden (Bildquelle: www.pixabay.com, Grafik: Gerd Altmann)

Viele Personaldienstleistende sind bei diesen Rekrutierungsprozessen dabei und suchen nach den richtigen Berufsleuten, um Vakanzen möglichst schnell und nachhaltig schliessen zu können.

Sie sind zwar nicht überall beliebt und sorgen selbst oft genug, verursacht durch obskures Geschäftsgebaren, für Abscheu, Ablehnung oder Zurückweisung. Nichtsdestotrotz arbeitet die grosse Mehrheit dieser Personaldienstleistenden sehr seriös, anständig und solide.

Viele Unternehmensleitungen sind der Meinung, dass automatisierte, intelligente oder sogenannte smarte Rekrutierungstools, soziale Netzwerke, mächtige Stellenportale und andere Anbietende die Dienstleistungen der Personalvermittler/-innen obsolet machen und diese bald vom Markt verdrängen.

Die Wirtschaftsdaten und -entwicklung dieser Branche sprechen seit Jahrzehnten dagegen. Das Wachstum des volkswirtschaftlichen Beitrages dieser nimmt von Jahr zu Jahr zu und lässt erahnen, dass der Trend ungebrochen ist.

Gute Beratung und Begleitung kann durch Software stark unterstützt werden. Ersetzen kann man sie dadurch aber nicht. Soziale Netzwerke sind eine Ergänzung, aber nicht die Lösung per se zur schnellen und günstigen Personal- oder Jobsuche.

Was zudem auf grossen Bewertungsplattformen wie kununu, glassdoor oder ähnlichen Anbietenden mit zuweilen viel zelebriertem, melodramatischen Brimborium breitgeschlagen und mit subjektiven Eindrücken gewürzt wird, wissen die Personaldienstleistenden in der Regel besser, da sie mit den Entscheidungsträgern/-innen der Firmen direkt sprechen und so oft viel genauer im Bild sind, wo der Schuh drückt, der die Unzufriedenheit an der Basis auslöst oder warum Positionen frei werden.

Das Berufsleben vieler wird nicht in der Schalterhalle des Lebens, sondern auf den Teppichetagen  beeinflusst und entschieden.

Netzwerke sind das A und O für das berufliche Fortkommen (Bildquelle: www.pixabay.com, Grafik: Gerd Altmann)

Der gut ausgebildete Mensch als immerwährendes Objekt der Begierde ist und bleibt vielschichtig. Er funktioniert in der Regel nie wie die technischen Angaben auf dem Datenblatt eines Gerätes. Es ist komplizierter. Personalsuche bleibt komplex. Der Mensch ist wählerisch und die Multioptions-Gesellschaft fördert diese Verhaltensweise.

Darüber hinaus verursachen die vielen Publikationsmöglichkeiten beim Job-Posting grosse Streuverluste und machen es für viele Stellensuchende immer schwieriger das passende Angebot zu finden.

Deshalb sind Personaldienstleistende nach wie vor sehr gesucht. Sie sind eng am Markt, haben meistens hervorragende Kontakte zu jenen, die eine Rekrutierung beeinflussen, kennen die Auftraggebenden gut und wissen haargenau welche Bewerbende in ein Anforderungsprofil passen. Bewerbende können sich zurücklehnen und suchen lassen.

Die nervenden ‘Pushmails’ und farbigen Infokaskaden von den sozialen Netzwerken mit den angeblich passenden Jobangeboten bedienen wohl die Eitelkeit der Suchenden, sind aber oft so passend wie die Ananas in der Skihütte.

Die Kommunikation zwischen Jobsuchenden, Stellenanbietenden und den Personaldienstleistern hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Sie ist komplexer geworden. Klappt es mit der Vermittlung erfolgreich, erfahren das Personaldienstleistende, die schliesslich alles eingefädelt haben, dies nicht mehr so direkt von den Kunden/-innen und den Bewerbenden. Es muss nachgehakt werden, um Gewissheit zu haben.

Viele seriöse Personaldienstleistende werden immer noch mit den unseriösen in einen Topf geschmissen, obwohl diese seit Jahrzehnten erfolgreiche Rekrutierung betreiben und oft dafür verantwortlich sind, dass die richtigen Bewerbenden zu den passenden Firmen kommen. Das kostet. Aber es kostet weitaus weniger als die risikoreiche Suche, die nur auf Algorithmen beruht und scheinbar passende Datensätze miteinander verquickt. Die Fehlbesetzung wird dann als Wagnis ohne Garantieleistung abgebucht.

Personaldienstleistende sind nicht unfehlbar. Sie waren es noch nie. Auch nicht die seriösen. Aber bei einer Fehlbesetzung, und die gibt es bei allen Regeln der Kunst notabene immer, kommt wenigstens die Garantie dieser zum Zuge. Hat es nicht geklappt, dann muss Ersatz ohne weitere Kostenfolge möglich sein oder das Erfolgshonorar muss zu Teilen an den Auftraggebenden zurückerstattet werden.

Personaldienstleistende müssen ihr Branchenimage besser pflegen und jene mit guter Arbeit bedrängen, die dieses immer wieder beschädigen und dazu beitragen, dass die Kommunikation mit Bewerbenden und Firmen sich verbessert. Es gibt viel zu tun.