Mai 20

Das Absagemanagement vieler Firmen ist zum Heulen.

Autor: PersonalRadar

Viele Unternehmen sind sich nicht bewusst, was ein schlechtes Absagemanagement für Schäden anrichten kann. Im besten Fall wird es einfach so akzeptiert. Immer mehr Bewerbende wehren sich jedoch und machen es öffentlich.  

Ein schlechtes oder oftmals nicht einmal existierendes Absagemanagement kann viel Schaden anrichten und einiges zu Bruch gehen lassen. Wut und Frustration sind starke Gefühle, die ein Unternehmen nicht unterschätzen sollte (Bildquelle: www.pixabay.com; Grafik: lynnalynn0)

Das Gewinnen von neuen Mitarbeitenden ist eine herausfordernde Tätigkeit. Alle wollen die Besten, die Klügsten und die Fähigsten. Die Rekrutierung bringt es mit sich, dass einem grossen Teil der Bewerbenden, aufgrund verschiedenster Gründe, eine Absage erteilt werden muss. Viele messen jedoch dem Absagemanagement keine grosse Bedeutung zu und überlassen es dem Zufall oder jenen, die nicht viel Erfahrung damit haben. Das ist ein grosser Fehler!

Oft sind die Absagen lieblos, zum Teil ohne Gefühl verfasst und nehmen wenig Rücksicht auf die ganz spezielle Befindlichkeit der empfangenden Person. Menschen, die eine neue Arbeit suchen und eine Absage erhalten befinden sich meistens in einer schwierigen Situation. Sie sind erwartungsvoll, hoffend, dünnhäutig, wütend oder resigniert.

Die Absage ist heikel und ein psychologischer Moment, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt und durchaus positiv besetzt sein kann, wenn sie korrekt, anständig und einfühlsam verfasst ist.

Sie kann aber auch zur völligen Ablehnung bis zur totalen Empörung führen. In der Regel bewerben sich danach die Stellensuchenden nicht mehr bei solchen Unternehmen. Oft wird auch vergessen, dass Bewerbende über ein privates wie auch berufliches Netzwerk verfügen und solche Erfahrungen mit ihren Bezugspersonen teilen. Die Negativwerbung potenziert sich danach um ein Vielfaches. Schnell machen missratene Absagen ihre Runde in den Sozialen Medien und stellen Unternehmen schonungslos an den Pranger.

Ist das Absagemanagement in Ihrer Firma auf der Höhe der Zeit? Wenn nicht, dann ist es höchste Zeit etwas zu ändern (Bildquelle: www.pixabay.com, Grafik: OpenClipart-Vectors)

Viele Stellensuchende geben sich grosse Mühe und sind dafür besorgt, dass ihre Bewerbung nicht nur korrekt verfasst ist, sondern auch in Sachen Darstellung, Inhalt und Präsentation den gängigen Regeln entspricht. Sie erwarten somit auch von der suchenden Unternehmung, dass der Absagetext korrekt verfasst ist und der schwierigen Moment der Ablehnung nicht noch schwerer gemacht wird.

Das Absagemanagement muss kein Aufwandsposten in der unternehmerischen Bilanz sein. Selbstverständlich ist das Ausfertigen von Absagen und deren Versendung an die jeweiligen Empfangenden mit einem Aufwand verbunden. Dieser Aufwand zahlt sich jedoch langfristig immer aus. Gute, faire, respektvolle und Mut machende Absagetexte hinterlassen prägende Erinnerungen, die eben positiv besetzt sind. Über Arbeitgebende, die ihr Absagemanagement professionell und mit ‚Human Touch’ erledigen, wird positiv geredet. Über die anderen spricht man auch. Jedoch nicht so, dass es dem Ruf der Firma hilft. Gute Absagetexte werten das positive Image einer Unternehmung stark auf und festigen das Ansehen.

Nachfolgend ein Beispiel für einen Absagetext, der nicht verletzt, wertschätzend formuliert ist und kein Reputationsrisiko darstellt:

(Bildquelle: www.pixabay.com, Grafik: REDQUASAR)

Bezugnehmend auf Ihre obengenannte Bewerbung danken wir Ihnen für Ihr Interesse an unserer Stellenausschreibung, sowie für das unserem Unternehmen entgegengebrachte Vertrauen.

 

Ihre Bewerbung hat bei uns einen guten Eindruck hinterlassen. Trotzdem bedauern wir es immer wieder, dass wir gut qualifizierten Bewerbenden einen negativen Bescheid zukommen lassen müssen, so heute auch Ihnen.

 

Innerhalb der grossen Zahl von Bewerbungen, welche obige Stellenausschreibung gefunden hat, mussten wir bestimmte Detailwünsche zum Anforderungsprofil von Anfang an zwingend berücksichtigen. In diesem Punkt entsprachen die spezifischen Berufserfahrungen einiger Ihrer Mitbewerbenden eher den Anforderungen von uns.

 

Es liegt uns aber daran, Ihnen zu versichern, dass Ihre guten fachlichen und persönlichen Qualifikationen für uns ausser Zweifel stehen. Wir bedauern ausserordentlich, dass wir Ihre Kandidatur in diesem Fall nicht weiterverfolgen können und hoffen, dass Sie sich dadurch bei der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle nicht entmutigen lassen.

 

Wir hoffen, dass Sie Ihren Wunsch nach einer beruflichen Veränderung bei einer anderen Gelegenheit bald realisieren können. Wir danken Ihnen für Ihre Bemühungen und Ihr Verständnis und wünschen Ihnen für die private und berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg.