Dez 13

Interne Weiterbildung: Das unterschätzte Power-Tool in Unternehmen.

Autor: PersonalRadar

Die Frage, ob Unternehmen schnell genug auf den Zug der internen Weiterbildung aufspringen können, bleibt ein brennendes Thema. In den letzten Jahren schien es, als würde die Lösung für innovative Herausforderungen immer dieselbe sein: Das Anwerben externer ‘Spezialisten’.

(Bildquelle: www.freepik.com)

Die letzten Jahre markierten einen Höhepunkt in diesem Trend. Firmen übertrafen sich gegenseitig im Wettbewerb, um sogenannte KI-Experten/-innen an Bord zu holen. Dies glich fast einer Farce, da echte, langjährige Erfahrung in diesem Bereich selten war. Die Kriterien für einen ‘KI-Experten’ schienen reduziert zu sein auf etwas Spielerei mit ChatGPT und die Veröffentlichung einiger Trend-Tipps auf LinkedIn oder andere Plattformen.

Dabei wird eine fundamentale Chance verkannt: Engagierte, bereits im Unternehmen tätige Mitarbeitende könnten mit der richtigen Schulung und etwas Eigeninitiative schnell auf ein ähnliches Kompetenzniveau kommen, besonders da KI-Technologie noch in den Kinderschuhen steckt.

Die interne Weiterbildung, einst eine tragende Säule der Mitarbeiterentwicklung, wurde vielerorts zu einem Schatten ihrer selbst degradiert. Hochwertige, persönliche Trainings wurden durch günstige Powerpoint-Präsentationen ersetzt und als ‘E-Learning’ verkauft. Dies führte vielerorts zu einer massiven Demotivation unter den Mitarbeitenden. Im Vergleich zu den frei zugänglichen, qualitativ hochwertigen Inhalten auf Plattformen wie YouTube oder in Fachblogs, wirken diese Unternehmenskurse wie ein schlechter Scherz.

In Anbetracht der kontinuierlichen und auch weiterhin bestehenden Herausforderungen, müssen Unternehmen ihre Weiterbildungsstrategien von Grund auf neu denken. Es reicht nicht, nur an der Oberfläche zu kratzen – es bedarf einer tiefgreifenden, kreativen und innovativen Herangehensweise.

Vom Aufbau umfassender Traineeprogramme über die Unterstützung von Quereinsteigenden, die Einführung in bahnbrechende Technologien bis hin zu breit angelegten Schulungen, die Mitarbeitenden auf den Umgang mit Krisen und stetigem Wandel vorbereiten – die Möglichkeiten sind endlos.

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Doch dies ist nicht nur eine Frage der Investition in Bildung, sondern auch eine der Unternehmenskultur und -philosophie. Unternehmen müssen erkennen, dass kontinuierliche Weiterbildung ein wesentlicher Treiber für Innovation, Mitarbeiterzufriedenheit und letztendlich für den Unternehmenserfolg ist.

Die Personalentwicklung muss in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle einnehmen, indem sie die Initiative ergreift, um diese Bildungsangebote ’sexy‘ zu machen. Sie muss innovative, ansprechende und wirklich wertvolle Lerninhalte entwickeln, die über den Standard hinausgehen und echte Begeisterung und Engagement bei den Mitarbeitenden wecken.

Die Unternehmen, die diese Herausforderung annehmen und eine Kultur der kontinuierlichen, qualitativ hochwertigen Weiterbildung schaffen, werden diejenigen sein, die im wettbewerbsintensiven Umfeld des 21. Jahrhunderts erfolgreich sind. Nur so können sie sicherstellen, dass sie nicht nur auf externe ‘Experten’ angewiesen sind, sondern ein Team aus hochqualifizierten, motivierten und loyalen Mitarbeitenden aufbauen, die bereit sind, die Herausforderungen von morgen anzunehmen und zu meistern.