Mrz 8

Das Bewerbungsfoto – der Gang zum Profi zahlt sich aus!

Autor: Tobias Wagner

Im gesamten deutschsprachigen Raum sind Bewerberportraits üblich. Das Sprichwort «ein Bild sagt mehr als 1000 Worte» sollten Sie sich zu Herzen nehmen, denn der erste Eindruck beim Personaler ist wichtig, ja vielleicht sogar matchentscheidend. Dabei zählt nicht unbedingt die «Attraktivität», welche sowieso Geschmacksache sein kann, sondern viel mehr Authentizität, Sympathie und ein gepflegtes Erscheinungsbild.

Porträtfotos vom Fotograf oder Fotografin kosten kein Vermögen mehr (Bildquelle: www.pixabay.com; Fotograf: gianfilippo maiga)

Es lohnt sich also in Ihr Bewerbungsfoto zu investieren, da diese heutzutage eher künstlerische Porträts als Passbilder sind. Ein professioneller Fotograf sorgt für:

  • sehr gute Qualität (hohe Auflösung bei einem digitalen Bild beziehungsweise gutes Fotopapier)
  • die richtige Belichtung
  • einen professionell aussehenden, neutralen Hintergrund
  • die richtige Wirkung Ihrer Kleidung, Mimik und Haltung

Wenn Sie ein Bewerbungsfoto machen lassen, achten Sie vor allem darauf, dass Sie sympathisch und vertrauenserweckend erscheinen. Lassen Sie Kleidung mit offensichtlichen Marken-Insignien besser im Schrank hängen, da man Sie anhand eines gewissen Labels auch versuchen wird, zu schubladisieren. Schauen Sie direkt in die Kamera. Sie sollten jedoch nicht zu selbstsicher, überheblich oder dominant wirken.

Was gilt es bei der Erstellung eines Bewerbungsfotos zu beachten – 8 wichtige Grundregeln:

  • Aktuell sein, nicht älter als 12 Monate – kein Passfoto und kein Ganzkörperfoto
  • Blick mit dem imaginären Betrachter aufnehmen
  • Begrüssendes und offenes Lächeln
  • Schattenfreie Ausleuchtung des Gesichts
  • Darstellung vom Kopf bis Brustbereich
  • Gepflegtes Erscheinungsbild
  • Kein Ausschnitt aus irgendwelchen privaten Fotos
  • Seriöse, der Stelle und Branche angemessene Kleidung

Kleider machen Leute

Die Wahl der Kleidung ist nicht immer einfach. Experimente sind bei einem Vorstellungsgespräch falsch (Bildquelle: www.pixapay.com; Fotograf: Mikes-Photography)

Sie wissen, dass Sie zum Fotografen müssen, um ein neues Bewerbungsfoto anfertigen zu lassen, haben aber keine Ahnung was Sie anziehen sollen. Kein Problem – so ist es wahrscheinlich schon vielen von uns ergangen, wenn Sie sich überlegen mussten, welches Outfit nun am besten zum anstehenden Anlass passt. Es gibt gewisse Grundregeln, die Sie beachten müssen, damit Sie sich auf der sicheren Seite bewegen.

Prüfen Sie als erstes die Webseite und schauen Sie sich die Portraitfotos der Mitarbeiter an. Wie sind die Angestellten des Unternehmens gekleidet. Eher formell oder casual? Bei gewissen Branchen stellt sich die Frage erst gar nicht. Anzugszwang herrscht nach wie vor in der Banken- und Versicherungsbranche, aber auch für die berufliche Tätigkeit in einem Beratungsunternehmen gilt eine eher konservative Kleiderordnung. Selbstverständlich zählen im Vorstellungsgespräch Persönlichkeit, Qualifikation und Know-how weit mehr, als ein tadelloses Outfit.

Sie sollten die Wirkung ihrer Kleidung dennoch nicht unterschätzen. Je nachdem welche Rolle ihr Outfit im Joballtag spielt, werden Dresscodes von Personalentscheidern mal mehr, mal weniger streng ausgelegt. Ob das Outfit zum Ausschlusskriterium wird, hängt von der Position ab, auf die sich bewerben möchten.

In gehobenen Positionen und Jobs mit Kundenkontakt spielt die Kleidung eine wichtige Rolle. Halten Sie sich hier an die Klassiker. Dunkler Anzug, Hemd und Krawatte für Herren, schlichtes Kostüm oder Hosenanzug mit Bluse für die Damen. Kandidaten um Positionen mit wenig Kundenkontakt müssen sich um die Wirkung Ihres Outfits weniger Gedanken machen, sollten aber dennoch nicht im Freizeitlook zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Verinnerlichen Sie diese Grundregeln, egal ob Sie den Fotografen für ein neues Bewerbungsfoto aufsuchen oder zu einem Vorstellungsgespräch unterwegs sind.

Faustregel: Im Zweifel lieber zu formell, als zu leger. Wer sich im Anzug unwohl fühlt, kann in bestimmten Bereichen zur dunklen Jeans in Kombination mit einem gepflegten Hemd greifen.

Top 5 Fauxpas, die bei jedem Personaler Kopfschütteln verursachen!

  • Spitzenposition der Fehltritte: eine insgesamt ungepflegte Erscheinung. Achten Sie auf saubere Fingernägel, eine ordentliche Frisur, den Sitz ihrer Kleidung sowie auf geputzte Schuhe!
  • Comic-Krawatten und wilder Farb- und Mustermix sind erst wieder an der Fasnacht erlaubt – und auch dann nicht im Vorstellungsgespräch gefragt.
  • Barfuss geht gar nicht – entscheiden Sie sich unbedingt gegen offene Schuhe im Vorstellungsgespräch.
  • Das Einzige, was schlimmer ist als gar keine Strümpfe: Tennissocken
  • Kurze Hose, Minirock oder Trägertop: alles was an Strand oder Ferien erinnert, hat im Vorstellungsgespräch nichts zu suchen.

Was Sie zuvor gelesen haben, hört sich für Sie selbstverständlich an? Leider muss ich an dieser Stelle festhalten, dass man von den tagtäglichen Erlebnissen immer wieder eines Besseren belehrt wird. Von üblem Körpergeruch, fetttriefenden Haaren, Kleidung mit Schweissrändern oder einer üblen Alkoholfahne habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit als HR-Consultant schon alles erlebt.

Wenn Sie sich als Person in einem Unternehmen bewerben, dann sind Sie im übertragenen Sinn das «Produkt», welches Sie verkaufen wollen. Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist auch eine Ausdrucksform von Respekt dem Gegenüber.

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