Aug 19

Ersetzt Hightech die Personaldienstleistung?

Autor: PersonalRadar

Personalberatung quo vadis? ‘Ist der wirtschaftliche Nutzen von Personaldienstleistern nachweisbar?’, hört man oft fragen. ‚Können wir den Rekrutierungsprozess mit den technischen Möglichkeiten, die uns zur Zeit und in Zukunft zur Verfügung stehen, nicht massiv verkürzen, die Kosten moderat halten und die Arbeit selber machen?’ wird oft noch als Nebenbemerkung nachgeschoben.

(Bildquelle: www.pixabay.com; Fotograf: Džoko Stach)

In der Tat hat sich die Personalrekrutierung fundamental verändert. Neue technische, methodische wie auch psychologische Hilfsmittel stehen zur Verfügung, die es möglich machen, die Personalsuche, die Personalselektion, die Personalauswahl und das gesamte Human Resources Management (HRM) insgesamt möglichst effizient, schnell und kostenattraktiv abwickeln zu können.

Die gut spürbare Grundhektik, die das moderne Berufsleben prägt, lässt kaum noch Zeit. Das umfassende Nachdenken über Handlung und Folge verliert an Bedeutung. Gedanken können nicht mehr wachsen und reifen. Die irritierende Tendenz alles aus einer rein ökonomischen Optik zu betrachten, führt jedoch in die falsche Richtung.

Wird Technik und Methodik die Personaldienstleistern ersetzen?

Rekrutierungstechniken- und methoden lassen sich zugegebenermassen vereinfachen, optimieren, verbessern und verfeinern. Die Einsparung ist bestenfalls sogar augenfällig. Auch die Tastatur von Mobiltelefonen könnte man technisch schon lange ultrawinzig produzieren. Die tippenden Finger der Menschen lassen sich jedoch nicht verkleinern.

Der Mensch mit seiner individuellen Prägung und Grundkomposition hat sich, trotz der Weiterentwicklung der weltweiten Volkswirtschaften, Gesellschaften und Arbeitsprozessen, in den letzten Jahrtausenden evolutionsbiologisch nicht bedeutend verändert. Der humangenetische Grundcode ist in vielen Lebensbereichen nach wie vor federführend. Der soziale, direkte, unmittelbare Kontakt zwischen Menschen ist deshalb ein existenzielles Bedürfnis.

Wirtschaftlich optimierte Rekrutierungsverfahren laufen Gefahr, dass die Vorgehens- und Handlungsweise im Vordergrund stehen, der Mensch auf der Strecke bleibt und seine Persönlichkeit sich nicht so entfalten kann, wie das direkte menschliche Zusammentreffen es bieten würde. Der direkte, aber strukturierte Interviewkontakt zwischen Bewerbenden und Rekrutierenden bietet mit seiner vielschichtigen, komplexen, farbigen Ausdrucksmöglichkeiten weitaus mehr Spielraum für eine seriöse Beurteilung und Einschätzung.

Auch Personalberatungen verwenden technische Hilfsmittel und optimierte Selektionsverfahren, weil sie hilfreich und nützlich sind. Jedoch merke: Das direkte Gespräch, die feine Interaktion, die unvermittelt auftretende  Körpersprache, Stimmungslage, psychologische Verhaltensauffälligkeiten und andere wichtige, ‚weiche’ Informationen können nur im direkten Kontakt zwischen Menschen richtig interpretiert werden. Moderne, aufgeschlossene Personaldienstleister wenden ohnehin zeitgemässe Methoden und Techniken an, die das persönliche Gespräch jedoch nicht ersetzen können, aber es als diagnostische Hilfsmittel ergänzen und unterstützen.

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